Doctor Who, Doctor Who - Der zwölfte Doctor

Die verlorene Flamme

von George Mann, Cavan Scott
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Januar 2018

Die verlorene Flamme

Wenn ein Roman oder ein Hörbuch mit einem Cliffhanger enden, ist es gewissermaßen Pflicht, dass die Fortsetzung derselben sofort in die Kerbe schlägt, welche bereits seit dem Vorgänger besteht. Daher waren wir als gespannte Zuhörer nach dem dritten Band der aktuellen Miniserie aus „Doctor Who“, die sich um verlorene Dinge und den zwölften Doctor dreht, sehr gespannt. Von George Mann und Cavan Scott stammt der abschließende Teil: „Die verlorene Flamme“.

Wie der Doctor schon am Ende von „Die verlorene Magie“ angekündigt hat, geht es zu allererst nach Karn, zur Schwesternschaft, welche die Flamme des Ewigen Lebens hütet. Doch Ohila, eine sehr alte und mächtige Bekannte des Doctors, leugnet, dass diese etwas mit den rätselhaften Ereignissen zu tun hat, auf die er gestoßen ist. Also nimmt der Doctor die weitere Verfolgung der Verantwortlichen auf, allen voran den „Engel“ Madenia – jene Frau, die John Dee im Vorgängerwerk unterstützt hat. Die Spur führt auf den Planeten Esculapia, das medizinische Zentrum eines späteren menschlichen Imperiums. Dort scheint nicht nur eine Zweiklassengesellschaft der Medizin zu herrschen, auch Experimente werden an den Bewohnern durchgeführt. Als Alex von mechanischen Drohnen entführt wird und Gerüchte über einen umherwandernden Engel, der alle gesund macht, umgehen, fasst der Doctor einen verzweifelten Plan: Er infiziert sich selbst mit der tödlichen venusianischen Grippe.

Der vierte Teil des Hörbuchs setzt tatsächlich dort an, wo der Vorgänger geendet hat – was den zweiten Teil der Reihe nachträglich tatsächlich zum Lückenfüller degradiert. Hier wird die Haupthandlung fortgesetzt. Es ist wie immer erfrischend, wenn der Doctor auf seine alte Bekannte Ohila trifft, denn nicht immer sind die beiden in bester Freundschaft auseinander gegangen. Hier ist es tatsächlich etwas schade, dass es sich nicht doch um ein Hörspiel handelt denn –so gut Lutz Riedel auch liest – die Dynamik der Diskussion zwischen der obersten Schwester von Karn und dem eigenwilligen Timelord wäre so dadurch sicher besser zum Tragen gekommen. Handlungstechnisch kann das Werk zwar nicht hundertprozentig mit „Die verlorene Magie“ mithalten, wartet aber trotzdem mit einer Menge an Seitenhieben und Anspielungen auf, über die man schmunzeln muss. Auch dass die Flamme in Wahrheit nicht „verloren“ ist, passt zum Gesamtbild der Reihe. Gewisse „Abos“, von denen hier die Rede ist, lassen einen darüber hinaus noch ein wenig nachdenklich werden, denn man erkennt viel von dem wieder, was in gewissen Sparten von Unterhaltungsindustrie oder Medizin abläuft. Auch die Auflösung um das weitere Schicksal der Begleiter ist hier gut gelungen – und niemand muss eine erzwungene Gehirnwäsche über sich ergehen lassen. Wem schon die ersten drei Teile der Hörbuchreihe gut gefallen hat, wird hier ohnehin auch zugreifen. Und wir können daher allen Fans von Doctor Who nur raten, sich die ganze Reihe näher anzuhören. Es lohnt sich.

„Die verlorene Flamme“ ist zwar ebenfalls nicht verloren, aber dafür ein guter vierter und letzter Teil einer Hörbuchreihe von George Mann und Cavan Scott. Der zwölfte Doctor, den die beiden hier kreuz und quer durch die Galaxis scheuchen, kommt mit seinen Begleitern Alex und Brandon letztendlich den Urhebern des zeitlichen Chaos auf die Spur. Ein spannendes Hörbuch, das man allen Fans nur ans Herz legen kann. Und natürlich kann man ihnen auch empfehlen, sich alle vier Teile zu Gemüte zu führen.

Details

Bewertung

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