Deadpool/Batman

von Zeb Wells, Greg Capullo (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 28. Oktober 2025

Es ist viele Jahre her, seit es das letzte offizielle Crossover-Event zwischen Marvel und DC Comics gab, genauer gesagt fand dieses im Jahr 1996 statt. 2025 gibt es wieder Lesefutter für all jene, die sich weltenübergreifende Begegnungen wünschen. Die Namen auf dem Cover wirken bereits eindrucksvoll, heißt der Band doch „Deadpool / Batman“ und verspricht darüber hinaus noch sechs Bonus-Storys.

Als Deadpool bei Bruce Wayne vorbeischaut, um sich für einen Auftrag für die Ermordung von Geschäftskonkurrenten zu bewerben, weiß er (mutmaßlich) nicht, wen er da vor sich hat. Als es um die Jagd nach dem Joker geht und er Batman verrät, jedoch schon. Er wäre allerdings nicht Deadpool, wenn er danach nicht wieder die Seiten wechseln würde, als ihn der Joker dafür töten will, ebenfalls eine Art Clown dazustellen. Ist das erst der Auftakt zu einer wunderbaren neuen Freundschaft (oder Feindschaft)?

Was wäre, wenn der Soldat, in den sich Wonder Woman vor vielen Jahren verliebte, nicht Steve Trevor gewesen wäre, sondern Steve Rogers alias Captain America? Viele Dinge hätten sich anders entwickelt und ihre Beziehung hätte definitiv länger angedauert.

Während der Hund Krypto mit Jeff, dem Landhai ballspielt, treffen Green Arrow und Daredevil mitten in einem Kampf aufeinander, die Green Lanterns starten ein Austauschprogramm mit den Guardians of the Galaxy, Wolverine und Batman haben ein Problem miteinander und Lobo erhält endlich jene Amalgam-Version, die ihm gebührt hätte.

Dass die Kombination eines ultra-ernsten Charakters wie Batman mit einem Clown funktioniert, wurde bereits mit dem Joker bewiesen. Doch Deadpool ist da ein ganz anderes Kaliber. Genauso unberechenbar, aber mit Superkräften und Heilfaktor versehen, weiß man nie genau, mit und gegen wen der Söldner mit der großen Klappe gerade kämpft, was die Geschichte ziemlich chaotisch macht. Die anderen Geschichten im Heft sind nur Vignetten, die Möglichkeiten aufzeigen, diese aber nicht weit genug verfolgen, um wirklich spannend zu werden. Vielleicht wird eine der Ideen in weiteren Crossover-Comics aufgegriffen, um so den Schritt von der Idee zur Umsetzung zu schaffen. Insgesamt kann man den vorliegenden Comic als spaßige Idee bezeichnen, aus der vielleicht irgendwann noch einmal etwas ernsthaft Witziges wird. Man darf gespannt sein.

„Deadpool / Batman“ ist nach langer Zeit wieder einmal ein Crossover-Event zwischen Marvel und DC, bei dem sich eine ganze Reihe bekannter Autoren und Illustratoren beteiligt hat. Aufgrund der Kürze des Hefts und der nicht ganz so ernst zu nehmenden Story erhält man eher etwas zum Schmunzeln als zum Genießen. Dennoch enthält das Heft einige interessante „What If?“-Konzepte.