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Das Phantom der Oper - Die Graphic Novel

von Cavan Scott, Andrew Lloyd Webber, José María Beroy (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. März 2022

Das Phantom der Oper - Die Graphic Novel

Es gibt Geschichten, die sich in unterschiedlichsten Formen manifestieren. Manche von ihnen erleben mehrere Auflagen in verschiedenen Inkarnationen. Örtliche Gegebenheiten, lokale Legenden, Romane, verschiedene musikalische Interpretationen, Fortsetzungen und erneute Bearbeitung der Materie. Das trifft besonders auf „Das Phantom der Oper“ zu, das nach dem Roman von Gaston Leroux vielfache Bearbeitung erfahren hat. Nun ist die bekannte Musicalversion auch als Graphic Novel erschienen.

Eine Erinnerung von einstiger Größe, viel mehr ist nicht von der Pariser Oper geblieben, deren Bestände an die Meistbietenden versteigert werden. Und doch gibt es Anwesende, die das Haus auch in seinen Glanztagen gesehen haben – oder in seinen schlimmsten Tagen, je nachdem wie man es sieht. Denn es gab einst Vorfälle, die auf ein übernatürliches Wesen zurückzuführen waren – und in diese Zeit springt die Handlung zurück. In eine Zeit, in der die große Diva La Carlotta an der Oper singt, das Opernhaus gerade frisch verkauft wird und die neuen Besitzer keine Ahnung davon haben, was sie sich einbrocken. Denn da gibt es ein Gespenst, das bezahlt werden will und auf einen Logenplatz besteht. Es gibt Unfälle, die dem Personal und untalentierten Musikern zustoßen. Und es gibt eine Liebesbeziehung, die sich zwischen der aufstrebenden Sängerin Christine und ihrem Verehrer Raoul, anbahnt. Ereignisse, die sich auf gefährliche Weise miteinander verflechten. Denn das Phantom existiert und schreckt auch vor Mord nicht zurück, um seine Vorstellung einer Oper zu realisieren. Besessenheit, Gefangenschaft und Musik gehen ineinander über und steuern auf ein dramatisches Finale zu.

So könnte man die Geschichte aus „Das Phantom der Oper“ zusammenfassen, so wie sie Andrew Lloyd Webber in seinem Musical interpretiert hat. Und so folgt auch die Handlung der Graphic Novel dieser Diktion, mit Texten aus der aktuellsten Version der deutschen Übersetzung des Musicals. Das könnte ein Punkt sein, der einigen der Urfans des Musicals etwa aufstößt, da sich gewisse Übersetzungen im Laufe der Jahre geändert haben. Die Umsetzung von Cavan Scott, der unter anderem auch schon für Doctor Who und andere Reihen geschrieben hat, ist gut gelungen, auch die Illustrationen von José María Beroy sind stimmungsvoll und passen perfekt zur Handlung. Der einzige Kritikpunkt hierbei könnte die Darstellung der Maske des Phantoms sein, die üblicherweise kleiner ist und auf der anderen Gesichtshälfte sitzt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Fans des Musicals, der Musik und der Geschichte werden mit dem vorliegenden Werk ihre Freude haben. Man darf gespannt sein, ob „Love never dies“, die Fortsetzung des Musicals, ebenfalls eine Umsetzung als Graphic Novel erhält – angesichts der Resonanz darf dies allerdings bezweifelt werden.

„Das Phantom der Oper“ ist da. Es lebt nun nicht nur „in dir“, sondern nun auch in Form einer Graphic Novel, nach dem Erfolgsmusical von Andrew Lloyd Webber. Unterstützt durch Serienautor Cavan Scott und Illustrator José María Beroy ist hier eine Interpretation gelungen, die vielen Fans gefallen wird.

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Bewertung

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