Doctor Who

Die verlorene Dimension, Band 2

von George Mann, Cavan Scott
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. April 2020

Die verlorene Dimension, Band 2

Etwas Altes kann manchmal nostalgisch sein, manchmal aber auch sehr gefährlich. Wenn ein Volk gelernt hat, sich durch die Zeit zu bewegen und sich dann weiterentwickelt, ist es beinahe unvermeidlich, dass etwas Älteres und Neueres irgendwann aufeinandertreffen. Und letztendlich können sich auch verschiedene Inkarnationen derselben Individuen über den Weg laufen. In der Reihe „Doctor Who“ kommt das ohnehin öfter vor. So auch im zweiten Teil des Comic-Specials „Die verlorene Dimension“.

Als der vierte Doctor und Romana auf zwei sich bekriegende Alien-Völker treffen, verhalten sich diese äußerst unüblich. Tatsächlich zeigen sie Charakteristika ganz anderer Rassen. Messerscharf schließt der Doctor daraus, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Alles deutet auf eine Situation hin, in der nicht nur ein Doctor benötigt wird.
Professor River Song betreut gelegentlich auch Studenten. Das heißt, sie nutzt sie als Helfer, wenn sie einen Plan umsetzt. So wie jetzt gerade, wo sie eigentlich auf der Suche nach einem Artefakt ist, dabei aber auf eine Gravur stößt, auf der sich vier verschiedene Inkarnationen des Doctors finden. Dabei muss sie nicht nur gegen Silurianer und Dinosaurier kämpfen, sondern auch noch weitere Ereignisse in die Wege leiten.
Der zwölfte Doctor, Bill und Nardole kämpfen derweil gegen eine seltsame Kraft, die Menschen in hirnlose Zombies mit dem Wunsch nach Frieden verwandelt. Der zwölfte Doctor ist auf seine „Tochter“ Jenny gestoßen. Gemeinsam mit ihr trifft er allerdings auf den 10. Doctor, was aber gerade erst den Beginn des großen Schlamassels ausmacht, denn eine Menge anderer Doctoren mischen sich ein, wobei der „Bow Tie“-Inkarnation eine zentrale Rolle zukommt.

Wie so oft ist das Abenteuer eine Achterbahnfahrt. In diesem Fall sogar mit gleichen Protagonisten (in unterschiedlichen Versionen) und Achterbahnen, die überraschend auf die gleiche Spur zusammenlaufen. Das macht die Situation nicht einfacher, denn in der Regel reißt der Doctor die Handlung an sich und beginnt zu kommandieren. Bei verschiedenen Doctoren ist das natürlich nicht ganz so klar strukturiert. Mit George Mann, Cavan Scott, Rachel Stott und zahlreichen anderen sind nicht gerade die unbekanntesten der Autoren. Gleiches gilt auch für die Riege der Illustratoren. Alles zusammen ergibt den fulminanten und vor allem turbulenten zweiten Teil eines Specials, das man gerne liest, trotz gewissen Logikfehlern. Denn wenn River Song schon vor dem Treffen mit dem zwölften Doctor ein Relief mit seinem Gesicht gesehen hätte, wäre ihr dieses schon im Weihnachtsspecial bekannt gewesen. Darüber kann man jedoch als Fan hinwegsehen – gibt es hier doch mehr als ein Familientreffen.

Der zweite Teil von „Die verlorene Dimension“ wird alles sehr vertrackt. Weiße Löcher, viele verschiedene Doctoren, Frauen, unbeabsichtigter Familienzuwachs und eine Menge Action finden sich in diesem Band. Auch wenn es einige kleinere Logiklöcher gibt, sollte der Band große Fans der Reihe durchaus zufriedenstellen können.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: