Doctor Who

Die weinenden Engel von Mons

von Robbie Morrison, Eleonora Carlini (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Juni 2016

Die weinenden Engel von Mons

Statuen haben etwas Eigenartiges an sich. Geht man an ihnen vorbei, hat man manchmal das Gefühl, dass sie einem mit den Augen folgen. Aber das ist natürlich eine optische Täuschung. Oder? Wenn man die Angelegenheit als Reisender durch Raum und Zeit betrachtet, vermutlich nicht. Denn „Die weinenden Engel von Mons“ ist bereits der zweite Band rund um die Abenteuer des zehnten Doctors aus „Doctor Who“.

Eigentlich hatte der Doctor seiner Reisegefährtin Gabby einen Besuch im Paradies versprochen. Doch nachdem diese an einem Hebel der Tardis gezogen hat, landen die beiden im Jahr 1914, genauer gesagt in Mons, Frankreich. Dort toben gerade die Grabenkämpfe des ersten Weltkriegs und es gibt unzählige Tote. Aber noch etwas gibt es, eine Menge Engelsstatuen, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Als der bei einem Bombenangriff bewusstlos gewordene Doctor wieder erwacht und die Lage sondiert, kann er die Engel als außerirdische Rasse identifizieren, die sich von der Lebensenergie von Menschen ernähren. Sieht man sie an, verharren sie jedoch in einer Quantenstarre – sie sind also lediglich Statuen. Blinzelt man jedoch oder sieht nicht hin, bewegen sie sich. Berühren sie Menschen, werden diese in die Vergangenheit geworfen und können nicht zurückkehren. Kein Wunder, dass hier viel Arbeit auf den Doctor wartet...
In einer zweiten, kürzeren Geschichte geht es um Lebewesen aus lebendigem Schall und anderen Außerirdischen, die auf der Erde Jagd auf sie machen.

Abgesehen von einer kleinen Vewirrung bezüglich des Covers – es wurde bisher als Gezeichnet dargestellt (sogar im Buch selbst), auf dem vorliegenden Exemplar befindet sich allerdings ein Foto des Filmdoctors – ist der Band sehr stimmungsvoll gelungen. Stimmungsvoll bedeutet in diesem Fall auch relativ düster. Obwohl die Handlung im ersten Weltkrieg angesiedelt ist und natürlich einige Kampfhandlungen unvermeidlich sind, gibt es kaum explizite Gewaltdarstellungen. Doch die Engel, die alle Charaktere verfolgen, obwohl sie sich gar nicht zu bewegen scheinen, weisen schon ein starkes Gruselpotenzial auf. Die Illustrationen ergänzen die Geschichte hervorragend und tragen die Stimmung der Handlung optisch mit. Das setzt das Muster fort, dass die Comic-Abenteuer des zehnten Doctors bis jetzt die beste Mischung aus Geschichte und Illustration und somit kann auch der vorliegende Band jedem Fan von Doctor Who empfohlen werden.

„Die weinenden Engel von Mons“ ist der zweite Band der Comicreihe rund um die Abenteuer des zehnten Doctors aus „Doctor Who“. Geschrieben von Robbie Morrison und illustriert von Daniel Indro und Eleonora Carlini versucht der Band die Leser zu überzeugen, was ihm besonders in der stimmungsvolle Kombination aus Bild und Geschichte gelingt. Alle Fans des Doctors, die auch Comics mögen, können hier bedenkenlos zugreifen. Es lohnt sich.

Details

Bewertung

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  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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