Doctor Who

Die Herolde der Vernichtung

von Paul Cornell, Christopher Jones (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 28. August 2017

Die Herolde der Vernichtung

Ist etwas in Bewegung geraten, muss man das Momentum ausnutzen. Die britische Reihe „Doctor Who“, die sich hierzulande als Fernsehserie immer größerer Popularität erfreut, war schon immer in anderen Medien präsent. Neben Romanen und Hörbüchern gibt es auch legendäre Comicumsetzungen. Was wäre also naheliegender als den wachsenden Erfolg durch einen Ausflug in die „Classic“-Tage der Reihe zu ergänzen. Bei Panini ist nun ein Abenteuer mit dem dritten Doctor in Comicform erschienen: „Die Herolde der Vernichtung“.

Der dritte Doctor ist erst seit Kurzem wieder mobil, wenn es darum geht, durch die Zeit zu reisen. Da wird er von Brigadier Lethbridge-Stewart mitten aus einer Schachpartie geholt. Außerirdische Roboter marschieren ein, alles erweckt den Anschein einer Invasion. Doch weder brutale Waffengewalt noch Diplomatie helfen weiter, da sich die Roboter nach ihrer Zerstörung wieder neu zusammensetzen. Aber auch andere haben Interesse an den Aliens. Der Master gibt sich die Ehre, um die Technologie für seine Zwecke zu nutzen und der zweite Doctor scheint aufzutauchen, um zu helfen. Doch in Wahrheit entwickelt sich die Handlung zu einem Ringen um die Kontrolle über die Zeit – und diese Auseinandersetzung erweist sich als kompliziert, da es mehrere Beteiligte gibt. Und es gibt offenbar Zeiten, in denen der Doctor nicht einmal sich selbst vertrauen kann.

Der Bestrebung, die man im Comic am ehesten erkennen kann, ist, auch die klassischen Doctoren in die neue Zeitlinie zu holen. So trifft die dritte Inkarnation des Time Lords auf einen asthmakranken Sergeant namens Osgood. Er erwähnt auch Torchwood – ganz zu schweigen von einer bestimmten Schnebbeli-Schnick-Aussage. Davon abgesehen verströmt die Geschichte viel klassischen Flair. Der dritte Doctor ist ein Gentleman, schreckt aber nicht davor zurück, sich trotzdem die Hände schmutzig zu machen oder gar seinen Schallschraubenzieher einzusetzen. Er trifft auf einen ebenso klassischen Delgado-Master, der wieder einmal hervorragend maskiert ist. Und ja, auch venusianisches Aikido kommt zum Einsatz. Man kann den Band also sowohl Fans der klassischen Reihe als auch der neuen Abenteuer ans Herz legen. Denn schließlich handelt es sich immer um den Doctor – na gut, in diesem Fall zumindest meistens.

Paul Cornell hat mit „Die Herolde der Vernichtung“ einen gleichermaßen modernen wie klassischen Comic geschrieben, der durch die Illustrationen von Christopher Jones hervorragend ergänzt wird. Sie holen gemeinsam einen der beliebtesten Doctoren in die Gegenwart, verknüpfen klassische Charaktere und Elemente mit Gegenstücken aus den aktuellen Staffeln. Ein gelungenes Experiment, dessen Ergebnis wir gerne empfehlen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: