Doctor Who

Gefangene der Zeit, Band 2

von Scott Tipton, David Tipton
Rezension von Stefan Cernohuby | 10. Juli 2017

Gefangene der Zeit, Band 2

Wenn man jahrhundertelang lebt, hat man genauso lang Zeit, sich Feinde zu machen. Ist man darüber hinaus ein Zeitreisender, der zwischendurch seine Gesichter wechselt, gibt es zusätzlich eine Menge Potenzial sich selbst über den Weg zu laufen. Eine Multi-Doctor-Geschichte wie „Gefangene der Zeit“ ist dafür geradezu prädestiniert, ein Zusammentreffen zu provozieren. Wir haben uns den zweiten Band genauer angesehen.

Als der siebte Doctor und Ace eine geheimnisvolle Burg im Schottland des Jahres 1830 besuchen, wird dort ein Arzt erwartet. Denn eine seltsame Krankheit hat die Besitzer des Guts befallen, was eine mysteriöse Person zum neuen Master des Hauses machen würde. Als am Ende Ace entführt wird, ist man als Kenner der bisherigen Geschichten nicht mehr überrascht.In der zweiten Geschichte überredet der achte Doctor Grace doch dazu, wenigstens einen Ausflug mit ihm in der TARDIS zu machen. Natürlich läuft das völlig aus dem Ruder und sie müssen eine Zivilisation retten. Und dann entdeckt der Doctor den Entführer, bevor dieser zuschlägt. Leider führt das Gespräch zu nichts.Der neunte Doctor macht mit Rose eine Sightseeing-Tour und stößt dabei auf jemanden, der nach einer anderen Art von Unsterblichkeit sucht. Und nun endlich, als Rose entführt wird, ist klar, wer hinter den Entführungen steckt und dass diese ihren Ursprung in seiner Schaffensperiode haben.Der zehnte Doctor will gerade Martha Jones seinen Heimatplaneten zeigen, als einige Filmaufnahmen aus dem Ruder laufen und kann ebenfalls nicht gegen ihre Entführung tun. Genauso wie der elfte Doctor nichts gegen jene von Clara unternehmen kann – jedoch insgesamt voll im Bilde ist und daher einen Plan hat. Einen Plan, bei dem er einen Telefonanruf quer durch die Zeit führen muss um nicht nur den Schurken zu übertölpeln, sondern auch einem alten Gegner wieder einmal gegenüberstehen muss…

Während alle Geschichten in dem Band vom gleichen Autorenduo, nämlich Scott und David Tipton, verfasst wurden, gab es für jede Episode anderen Zeichner, beziehungsweise Zeichnerinnen. Das lässt im Endeffekt nur eine Geschichte qualitativ abfallen, nämlich jene des achten Doctors, wo die Illustrationen einfach zu kindlich wirken. Im Gegensatz dazu ist der neunte Doctor wieder sehr schön anzusehen – was das Gefälle wieder etwas ausgleicht. Die Handlung selbst in allen Fällen gelungen. Man hat zahlreiche lose Enden und Details aus verschiedenen Episoden und Medien eigebunden. Insbesondere ist hier natürlich der Publikumsliebling Frobisher zu nennen. Aber auch die Auflösung der Geschichte kann man so akzeptieren wie sie ist, ohne allzu viele „Abers“ anbringen zu müssen. Es ist natürlich ein wenig schade, dass der zwölfte Doctor noch nicht Teil des Comics ist, aber auch die anderen elf machen ihren Job gut. Alle Kenner der Serie, die auch gerne Comics lesen, machen mit diesem Zweiteiler nichts falsch, da dieser nicht wirklich mit den anderen Comicreihen, die es ja von verschiedenen Doctoren gibt, verknüpft sind. Ebenso die Zwischenkommentare nach den einzelnen Geschichten und vor allem das Interview mit Zeichner-Ikone John Ridgway, das sich am Ende des Werks befindet, sind sehr lesenswert. Als Fan sollte man hier daher in jedem Fall zugreifen.

Elf Doctoren in einem Abenteuer, aufgeteilt auf zwei Bände. Genau das findet man in „Gefangene der Zeit“, einem Comicabenteuer, das von Scott und David Tipton geschrieben und von verschiedenen bekannten Illustratoren grafisch umgesetzt wurde. Da den meisten die Umsetzung sehr gut gelungen ist und auch die Geschichte sowohl ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannte wiederbringt als auch viele Kleinigkeiten aus verschiedenen Episoden einbindet, kann man das Werk wahren Fans nur empfehlen.

Details

Bewertung

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