Dark Souls

Dark Souls - Der Hauch von Andolus

von George Mann, Alan Quah (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. Mai 2018

Dark Souls - Der Hauch von Andolus

Helden sind strahlende Vorbilder, Kämpfer für das Gute und Verteidiger der Unschuld. So machen es uns zumindest zahlreiche Bücher, Comics und Filme glauben. Doch nicht alle Helden sind dem Licht zugewandt, sondern tragen mehr als nur einen Keim der Dunkelheit in sich. So wie auch in der Graphic Novel „Der Hauch des Andolus“ aus der Reihe „Dark Souls“ von George Mann und Alan Quah.

Fira ist nicht ganz im Bilde, was ihre Vergangenheit angeht – beziehungsweise weiß sie nicht mehr alles darüber. Sie erinnert sich, eine Kriegerin im Kampf gegen das Böse zu sein. Und gegen den Fluch, der Menschen zwingt, nach ihrem Tod weiter ein Dasein als lebende Tote zu fristen. Gemeinsam mit einem Seher scheint sie nun unterwegs zu sein und drei Artefakte zu sammeln, um eine alte Macht wieder zum Leben zu erwecken und den Untod zu besiegen. Doch tatsächlich ist sie selbst nicht das, was sie zu sein scheint, was ihr im Laufe der Reise selbst klar wird. Denn sie hat selbst ihr Leben bereits hinter sich. Sind es nur Pflichtbewusstsein und ein unverrückbares Ziel vor ihren Augen, welche sie die Dunkelheit in ihrem Inneren zurückdrängen lassen? Sind es die monströsen und scheinbar übermächtigen Gegner, die sie bezwingen muss? Oder ist da noch etwas anderes?

George Mann hat eine Geschichte verfasst, in welcher die Protagonistin von Anfang an nicht mehr „rein gut“ ist. Das ist sowohl in ihren früheren Taten begründet, als auch in ihrem Zustand. Denn sie hat etwas getan, was ihr nicht nur als dunkler Fleck in ihrer Seele hinterherhängt sondern auch ihre Erinnerungen heimsucht und zunehmend alle positiven Erinnerungen verschwinden lässt. In Szene gesetzt wird diese düstere Handlung von Alan Quah, der besonders in den großen, seitenfüllenden Darstellungen viele Datails zeigt und die düstere Stimmung aufrecht erhält. Zwar hat die Geschichte jetzt keinerlei tiefgreifende psychologische Bedeutung und auch ein übergeordneter Metaplot wird nicht klar, aber die Geschichte unterhält. Man fühlt mit der Protagonistin und die Illustrationen sind ebenfalls gelungen. Dementsprechend können Fantasyfans, welche düstere Farben bevorzugen, bedenkenlos zugreifen.

„Der Hauch des Andolus“ ist der erste Teil der Reihe „Dark Souls“, welcher von George Mann und Alan Quah vorgelegt wurde. Eine spannende, düstere Geschichte, eine verzweifelte Protagonistin und gelungene Illustrationen können zusammen überzeugen. Zwar hat die Geschichte nicht den größten Tiefgang aller Fantasyepen, aber es ist mehr als nur solider „Graphic Novel“-Genuss für zwischendurch.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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