Batman

Batman - Die Pforten von Gotham

von Scott Snyder, Kyle Higgins, Trevor McCarthy (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 06. September 2019

Batman - Die Pforten von Gotham

Gotham City. Eine Stadt von mindestens so viel Charakter wie die Wahnsinnigen, die sich in ihr tummeln. Das düstere Stadtbild kommt nicht von ungefähr. Batman muss in einem Fall tief in der Vergangenheit - auch der seiner eigenen Adoptivfamilie – graben, um ein Geheimnis zu lüften, das so alt ist wie die Stadt selbst.

Wieder einmal eine Neuauflage eines modernen Klassikers bei Panini und diesmal ist es „Die Pforten von Gotham“, eine Miniserie aus der Anfangszeit von Scott Snyder. Zu diesem Zeitpunkt steckt Dick Grayson im Bat-Kostüm, was dem geübten Auge vielleicht schon am Cover auffällt. Es zeigt einen schlanken, sehr agil wirkenden Batman. Unterstützt wird er von einem ganzen Team von Robins: Tim Drake, das berühmte „AK“ der Bat-Familie Damian, sowie das ehemalige Batgirl Cassandra Cain stehen ihm zur Seite. Dick lässt als Batman durchaus seinen düsteren Seiten freien Lauf, auch wenn er insgesamt etwas freundlicher und weniger kontrollbesessen zu seinem Team ist. Die Gruppendynamik mit dem internen Hick-Hack rahmt die Handlung amüsant ein.
Die Geschichte beginnt zunächst mit einer Rückblende in das 19. Jahrhundert, in die Pionierzeit von Gotham, als die aufkeimende Industrialisierung auf dem Vormarsch war. Berühmte Gothamer Namen haben einen Auftritt: Wayne, Cobblepot und später auch andere. Nach dem interessanten Prolog geht es in die Gegenwart. Batman versucht ein Attentat auf die großen Brücken von Gotham City zu verhindern, doch er kommt zu spät. Explosionen töten zahlreiche Menschen und richten schwere Schäden an den architektonischen Meisterwerken an. Das Bat-Team fängt an zu graben und erhält alsbald Hinweise darauf, dass man in der Vergangenheit suchen muss. Ein anonymer Drohbrief spricht von den „Pforten von Gotham“ und dieser Name birgt vielerlei Geheimnisse, die erst nach und nach entschlüsselt werden. Wer ist der Täter und was ist sein Motiv?

Eine spannende Detektivgeschichte entfaltet sich. Die Sequenzen in der Vergangenheit sind beinahe spannender als die in der Gegenwart, als nach und nach die Geschichte der Entstehung des modernen Gotham City und seiner einzigartigen Architektur enthüllt wird. Namen und Ereignisse aus der umfangreichen Historie von Batmans Welt werden geschickt eingebaut und verwoben. Man merkt hier bereits, dass Snyder einen ersten Grundstein für seine Bat-Mythologie gelegt hat, die dann später vor allem mit dem Rat der Eulen expandiert wurde. Präsentiert wird der Fall in eleganten mit Sepia-Stich angehauchten Bildern, um einen antiken Look zu imitieren. Die Sequenzen in der Vergangenheit sind in kursiver Schreibschrift gehalten. Die Cover sind im Art Deco-Stil gehalten, wie er aus New York berühmt ist. Nicht zufällig, liegt hier doch eines der Vorbilder für Gotham City. Selbst der wie immer qualitativ hochwertige Druck von Panini ist mit dem seidenmatten Finish wie geschaffen, um Assoziationen mit der Jahrhundertwende hervorzulocken. Dem gesamten Band haftet ein „edler“ und polierter Look an. Das gefällt.

„Die Pforten von Gotham“ begeistert als klassische Detektivgeschichte, die nicht alleine auf Batman zentriert ist. Endlich wird die Gelegenheit genutzt den Batman-Mythos um eine Vorgeschichte des Schauplatzes, zu erweitern. Das Ergebnis ist rundum gelungen: Batman mit einem kleinen Schuss Steampunk, das passt.

Details

Bewertung

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