Wanda & Vision

von Kyle Higgins
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. Januar 2021

Wanda & Vision

Das Prinzip eines Schöpfers ist in gewisser Hinsicht ein sehr religiöses. Gibt es irgendwo ein Wesen, das einen erschaffen hat? Wenn es sich um technologische Errungenschaften und Durchbrüche in der Computertechnik oder Robotik handelt, sind oft hunderte Beteiligte an der Kreation eines Prototyps beteiligt. In der Literatur, auch im Bereich Comic, ist es jedoch oft einfacher, eine Person zum Schöpfer zu deklarieren. Das ist jedoch nur eines der Themen, dem sich der Comicband „Wanda & Vision“ widmet.

 

Vision ist kein gewöhnlicher Android, auch wenn sich diese Wortkonstellation bereits seltsam anhört. Er wird von Ultron erschaffen, der seinerseits bereits ein Roboter und eine künstliche Intelligenz darstellt. Beide haben ein gewisses gespaltenes Verhältnis zu ihrem Erschaffer, denn auch Ultron ist von seinem Schöpfer Dr. Henry Pym alles andere als angetan.
Wenn man sich urplötzlich in einer Art Vorhölle wiederfindet, gemeinsam mit niemand geringerem als Dormammu und dessen Schwester, ist das eine exzellente Möglichkeit um in Panik zu geraten. Nicht aber für Vison, der dort auch Wanda Maximov, alias Scarlet Witch, findet. Er beschließt sie zu befreien, während auf der Erde zwei Frauen darum wetteifern, der perfekte Mensch zu sein, um eine Göttin zu werden.
In einer Kleinstadt misstraut man Außenstehenden. Man hört zu oft, dass man so jemanden wie Neuankömmlinge dort nicht besonders mag. Das ist manchmal nachvollziehbar, wenn es sich um Roboter handelt, die berühmten Persönlichkeiten der Geschichte nachempfunden sind, in Wahrheit aber Teil eines sinistren Plans darstellen. Dies ist eine von zwei Storys, in denen sich die Wege von Wanda und Vision mit jenen von Spider-Man kreuzen.

Der vorliegende Band bietet einen Querschnitt durch die Geschichte von Wanda & Vision, die meist verknüpft mit den Avengers (früher „Die Rächer“) ist. Das gilt insbesondere für ihr Zusammenleben und die Schatten der Vergangenheit, die über die Hexe Agatha Harkness und ihre Hinterlassenschaft immer wieder prominent zutage tritt, selbst viele Jahre nach deren Tod. Dies ist in diesem Werk allerdings nur ein Randthema, das mitunter angeteasert wird. Es geht eher um Visions Entstehung, das Zusammentreffen mit Wanda und eigene Erlebnisse. Leider konzentriert sich der Band stark auf Vision, der der aktive Part ist, während seine zukünftige Angetraute eher passiv in Erscheinung tritt. Leider hängen die enthaltenen Erzählungen auch nur sehr am Rande zusammen, was ebenfalls nicht dazu beiträgt, das Werk zu einem „Must Have“ zu machen. Daher ist es eher all jenen zu empfehlen, die anlässlich der bevorstehenden „WandaVision“-Fernsehserie mehr über die Charaktere erfahren wollen. Die Highlights aus deren Comic-Existenz stellen sie jedoch nicht dar.

„Wanda & Vision“ ermöglichen es einem Neueinsteiger in die Thematik, sich mit einem der seltsamsten Paare im Marvel-Universum auseinanderzusetzen. Leider sind die Geschichten sowohl im Stil, als auch im Entstehungszeitpunkt und im Schwerpunkt so unterschiedlich gestaltet, dass es wirklich nur einen sehr rudimentären Querschnitt durch die schwierige Beziehung der beiden darstellt. Daher kann man das Werk nur eingeschränkt empfehlen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Erschienen:
    01/2021
  • Umfang:
    112 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783741620874
  • Preis (D):
    12,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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