Nightwing

Stadt ohne Helden

von Kyle Higgins, Tim Seeley, Tom King
Rezension von Stefan Cernohuby | 22. Juni 2016

Stadt ohne Helden

Die Karrieren von Helden sind nicht unbedingt immer geradlinig. Manche beginnen ihren Werdegang als Bösewichte, manche geben sich zwischenzeitlich unterschiedliche Namen. Gerade im DC-Universum werden gewisse Positionen öfter einmal nachbesetzt. So ist Dick Grayson schon lange nicht mehr „Robin“, der er einst war. Als „Nightwing“ hat er sich mittlerweileeine eigene Existenz aufgebaut und spielt mit Batman in der gleichen Liga. Dennoch verheißt der fünfte Band der Reihe „Stadt ohne Helden“ nichts Gutes.

Dick Grayson plant Gotham zu verlassen. Doch gerade mitten in einem Gespräch mit Barbara Gordon erscheint das Bat-Symbol, als Batman selbst gerade unabkömmlich ist. So machen sich Nightwing und Barbara – ohne Kostüm aber mit einer Menge Wut – auf den Weg zum Einsatz. Es geht offenbar um einen verrückten Pyromanen, der sich selbst „Firefly“ nennt. Dieser bietet aber nur ein Prequel für eine ganze Reihe an Einzelgeschichten. Zuerst wird eine Erzählung aus den Zeiten der Flying Graysons ausgegraben, dann muss er sich mit einer Nachahmerin namens „Marionette“ auseinandersetzen und trifft auf den Mad Hatter. Dann folgen ein Formwandler namens Spinebender und eine Mitbewohnerin in seiner WG, die in seinen Sachen wühlt. Doch die letzte Auseinandersetzung in diesem Band ist eine Entscheidende gegen einen mindestens ebenbürtigen Gegner – und in diesem Fall geht es um Nightwings Existenz...

Jeder mit ein wenig Ahnung weiß, dass Nightwing im Rahmen eines aktuellen Events demaskiert wurde, was schreckliche Folgen hat. Dieser Band schließt die Brücke zwischen den vorangegangenen Ereignissen und dem Ende einer Existenz. Inszeniert wird das Werk von drei Autoren, nämlich Kyle Higgins, Tim Seeley und Tom King. Ihnen zur Seite steht eine ganze Heerschar an Illustratoren. Das sorgt für eine ausreichend düstere Stimmung, die durchklingen lässt, dass nicht alles zum Besten steht. Allerdings nimmt Grayson eigentlich immer alles mit Humor – er lässt sich also keineswegs von gefährlichen oder gar bedrohlichen Situationen beeindrucken. Im Gegenteil, er hat immer für alles einen lockeren Spruch bereit. Es handelt sich also um eine Geschichte, die von Gegensätzen lebt und die für die aktuellen Handlungsbögen im DC-Universum sehr wichtig ist. Fans von Nightwing und Kenner sollten daher unbedingt zugreifen.

Band 5 der Reihe „Nightwing“ trägt den Titel „Stadt ohne Helden“. Es handelt sich vielleicht nicht um den insgesamt spannendsten Teil der Reihe, jedoch ist es ein Werk, das man unbedingt kennen sollte, um weitere Entwicklungen im DC-Universum zu verstehen. Insbesondere die Interaktion zwischen einzelnen Charakteren und die sich ankündigenden Änderungen des großen Metaplots sind hier sehr wichtig. Daher ist das Werk für Kenner und Fans gleichermaßen zu empfehlen. Quereinsteiger werden hiermit allerdings weniger Freude haben.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: