Batman

Batman: Der dunkle Prinz 2


Band 2 von 2
von Enrico Marini
Rezension von Gabriel Zupcan | 10. September 2018

Batman: Der dunkle Prinz 2

Der Joker hat ein kleines Mädchen entführt, von dem er glaubt, sie wäre Bruce Waynes Tochter. Batman wird nichts unversucht lassen, die Kleine zu befreien, doch der Fall geht ihm spürbar nahe. Ist das Mädchen am Ende etwa tatsächlich Batmans eigene Tochter?

Enrico Marinis Euro-Batman-Zweiteiler geht zum Finale über. Die Weichen wurden in Teil eins beeindruckend gestellt. Der italienisch-schweizerische Tausendsassa hat in seinem ersten Batman-Comic ein geschicktes Händchen für das Bat-verse bewiesen. Pointierte Charaktere, außergewöhnliche Panels und eine solide Story vermischten sich im europäischen Albenformat zu einem düster-schönen Band, wo man den dauernden Nieselregen Gotham Citys förmlich beim Aufschlagen der Seiten riechen konnte. Der erste Teil endete mit einem Cliffhanger: der Joker hatte ein kleines Mädchen entführt, von dem er glaubt, es sei die leibliche Tochter von Bruce Wayne. Als Erpressungspfand gegen den Milliardär ausgenutzt, will der diabolische Clown diesen dazu bringen für ihn einen sehr wertvollen Diamanten zu kaufen. Doch auch Bruce Waynes widerspenstige On/Off-Beziehung Selina Kyle alias Catwoman hat Interesse an dem Klunker. Kein Wunder, hat er doch die Form einer Katze. Das Leben der kleinen Alina ist damit in höchster Gefahr. Batman scheint bei seiner Suche nach der Kleinen rastlos zu sein. Fast scheint es, als ob die Behauptung der Mutter, sie wäre Bruce Waynes Tochter, wirklich wahr sein könnte.

Der zweite Teil hält, was im Ersten versprochen wurde. Die Story ist elegant erzählt. Großartige Stimmungspanels fangen die Atmosphäre ein: der Joker klimpert in einem verfallenden Industriegebäude auf einem Piano herum. Catwoman turnt auf Gothams Häuserdächern herum. Der Joker tanzt durch den Gothamer Regen auf Gene Kellys Spuren. Aber Marini ist nicht nur ein Meister der Bilder. Knackige Dialoge bringen einen nicht selten zum Schmunzeln, vor allem wenn der Joker involviert ist. Der Fokus bei Teil zwei liegt schon, wie auf dem Cover ersichtlich ist, mehr auf dem Clownprinz des Verbrechens. Dessen Persönlichkeit hier entspricht am ehesten derjenigen von Mark Hamills Interpretation aus den Arkham-Spielen. Etwas cartoony, jedoch absolut tödlich. Der wortkarge und extrem verschlossene Bruce Wayne ist für einen Autor nicht einfach zu meistern, doch Marini gelingt es mit wenigen knappen Sätzen seine Persönlichkeit einzufangen und gleichzeitig etwas über sein Inneres preiszugeben. Keine einfache Aufgabe. Obwohl es schade ist, dass die Geschichte nicht länger als zwei Bände ist, ist es genau dieser episodenhafte Umfang, der sie auszeichnet. Es ist kein Epos, es ist weiteres Duell zwischen Batman und seiner Nemesis. Es bleibt jedoch nicht ohne Konsequenzen für beide Hauptakteure. Am Ende bleiben noch einige Fragen offen und Marini gibt seiner Batman-Interpretation schließlich noch einen eigenen Touch. Einer Fortsetzung würden zumindest storytechnisch alle Türen offenstehen.

„Der dunkle Prinz“ ist der geistige Nachfolger des legendären „Killing Joke“. Eine kurze Episode im ewigen Duell zwischen Batman und dem Joker, jedoch mit schwerwiegenden Konsequenzen für beide. Der klassische Zugang zum Batman-Mythos liefert womöglich einen modernen Klassiker für die Batman-Sammlung.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Dark Prince Charming 2
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2018
  • Umfang:
    76 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • EAN:
    4191364016991
  • ISBN 13:
    9783741607349
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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