Batman

Batman: Arkham Manor

von Gerry Duggan, Shawn Crystal (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 29. November 2015

Batman: Arkham Manor

Das Arkham Asylum: Kein anderer Ort prägt Gotham City so stark wie das ewige Gefängnis des Irrsinns, welchen die Stadt hervorbringt. Doch dieses neogothische Symbol der düstersten Seite von Batmans Welt ist Geschichte. Zerstört durch die Konfrontation übernatürlicher Mächte, bleibt nichts anderes übrig, als dass ein anderer Ort zu Arkham werden muss. Ein Ort, der ebenfalls finstere Geheimnisse birgt…

„Arkham Manor“ ist die neue Batman-Serie die an die Ereignisse der Storyline von „Batman: Eternal“ anschließt. Sollte man also die komplette Batman-Storyline verfolgen, empfiehlt sich unbedingt zuvor die Lektüre von „Eternal“, um zahlreiche Spoiler zu vermeiden. Umgekehrt, sollte man nur hier und da in den Batman-Mythos hineinschnuppern, ist „Arkham Manor“ ein exzellenter Einstiegspunkt, da hier die Karten neu gemischt wurden, die Kenntnis all der vorangegangenen Ereignisse aber nicht unbedingt notwendig ist, um die Geschichte zu genießen. Nachdem in „Eternal“ das Arkham Asylum eingestürzt ist, sucht man in Gotham fieberhaft nach einem geeigneten Ort, um ein neues Verwahrungszentrum für geistig abnorme Rechtsbrecher aufzubauen. Dank der Machenschaften von Hush hat Bruce Wayne im Verlauf von „Eternal“ Bankrott anmelden müssen, somit entscheiden sich die Autoritäten der Stadt dafür, das gepfändete Wayne Manor zum neuen Standort für Arkham umzubauen.
Kurz nach der Eröffnung kommt es zu einer mysteriösen Mordserie unter den Häftlingen. Batman ist sogleich zur Stelle und fasst einen wagemutigen Plan. Da er den Tatort kennt wie kein anderer, lässt er sich unter der Tarnidentität „Jack Shaw“ in das Arkham Manor einschleusen, um den Serienmörder aufzuhalten. Die Spuren weisen darauf hin, dass es der Killer aus dem Inneren der Anstalt heraus agiert. Doch im Asylum brodelt es bereits vor sich hin. Neue Insassen, die erste Schritte auf ihrer dunklen Odyssee begonnen haben kommen an und alte Bekannte tauchen wieder aus der Versenkung auf. Jack Shaw muss aufpassen wem er zeitweilig trauen kann, und wem nicht.

Arkham Manor ist das was man im Englischen einen „page-turner“ nennt. Sobald man anfängt zu lesen, blättert man weiter, bis man am Ende angekommen ist. Einige wichtige lose Enden aus den letztjährigen Batman-Storylines werden hier wieder aufgegriffen, sogar solche, bei denen einem in der Mitte des Bandes kurz das Herz stehenbleibt. Die Haupthandlung rund um den Serienkiller im neuen Arkham wirkt wie das erste Kapitel von etwas Größerem, das in naher Zukunft noch eine Rolle spielen wird: dem nachfolgenden Batman-Event „Endgame“ (auf Deutsch „Todesspiel“). Sehr zu begrüßen ist auch, dass Arkham Manor sehr puristisch ist und auf den Detektiv fokussiert bleibt. Bruce geht diesen Fall so an, wie er es am besten kann: alleine. Keine Bat-Familie, keine Gastauftritte, nur Batman, der besessen an einem Fall arbeitet. Starker Stoff, der nicht gerade zimperlich ist: wie bei Batman üblich, wird mit Gewalt nicht gespart und der Wahnsinn hält seine blutige Ernte.

Der einzige, wenn auch nicht so bedeutende, Schwachpunkt bei „Arkham Manor“ sind die Zeichnungen von Shawn Crystal. Der Stil hat stark cartoonhafte Elemente, was ein wenig auf die Atmosphäre drückt. Dennoch, und das muss man betonen, gelingen dem Künstler einige wirklich beeindruckende Panels, die des dunklen Ritters mehr als würdig sind. Die düstere Kolorierung von Dave McCaig hilft dabei den typischen Look von Batman hervorzuheben.
Eine eindeutige Empfehlung für Freunde der Fledermaus, düsterer Krimis und auch für solche die vielleicht mal wieder in ein aktuelles Heft hineinschnuppern wollen, ohne über mehrere Jahre Kontinuitätsballast Bescheid zu wissen. Vier von fünf Zwangsjacken sind hier gewiss!

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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