Deadpool präsentiert:

Mrs. Deadpool

von Gerry Duggan
Rezension von Stefan Cernohuby | 21. März 2016

Mrs. Deadpool

Comicwelten zeugen nicht selten Ableger. So gibt es im Marvel-Universum eine Menge unterschiedlicher Zweige, die für alternative Geschichten verantwortlich sind. So auch in „Deadpool präsentiert“ – „Mrs. Deadpool“. Hier wird von einem etwas anderen Szenario ausgegangen, weswegen auch Deadpool selbst nicht unbedingt die große Hauptrolle spielt.

Viele treue Leser kennen die Geschichte, in der Deadpool sich in Draculas Braut verliebt, sie heiratet und dann eine schöne Zeit hat – unterbrochen von Folter und Schmerz, aber dennoch schön. In der Variante, in der Doom den Planeten Battleworld erschafft, verliert Deadpool allerdings im Kampf gegen Dracula und dieser findet tatsächlich einen Weg, sich den Söldner mit der großen Schnauze vom Hals zu schaffen. Daher muss Shiklah nun selbst einen Weg finden, um gegen den Herrn aller Blutsauger aufzubegehren. Helfen soll ihr einerseits das Zepter von Manticore, andererseits sollen es die Howling Commandos. Ein Werwolf, eine Mumie, Frankensteins Monster, Man-Thing und der schon bekannte Diabetiker-Zentaur mit dem Alien-Symbionten Marcus. Mit ihnen überquert Shiklah den Styx, um den fehlenden Teil des Zepters zu finden. Mit seiner Hilfe will sie nicht nur Dracula töten und Deadpool rächen, sie hat sogar größere Pläne. Wenn das nicht schiefgeht.
Eine zweite (und reichlich unlogische) Geschichte erzählt von einer Wüstendurchquerung in der Deadpool und Lockjaw auf ein ebenso seltsames Duo namens Devil (ein Tyrannosaurus Rex) und Moon Boy (eine Art Affenmensch) treffen.

Hat man Deadpool an seiner Seite, weiß man, dass alles irgendwie gutgehen muss – denn der bekannte neue Filmstar kann bekanntlich nicht sterben. Da er hier allerdings bereits tot ist und die Geschichte aus dem Off kommentiert, verheißt das für die Nebencharaktere – die in der Regel sowieso sterben – nichts Gutes. Obwohl er sich eigentlich auf seine Rolle als Erzähler beschränken sollte, greift Wade immer wieder ein. Auf das Blutvergießen hat das jedoch kaum Auswirkung, was vermutlich auch mit dem apokalyptischen Battleworld-Szenario zu tun hat.
Die zweite Nebengeschichte ist eigentlich kaum Erwähnung wert, zu schwach sind Story und Zeichnungen. Die erste Geschichte von Gerry Duggan macht streckenweise Spaß, kann aber letztendlich doch nicht überzeugen, da Deadpool leider nicht präsent genug ist. Insgesamt ist dieser Band dann leider nur durchschnittlich, obwohl Shiklah natürlich ein überaus „liebenswerter“ Charakter ist. Trotzdem bleibt dieses Werk ein Band für Fans.


„Mrs. Deadpool“ stellt einen alternativen Handlungsstrang vor, in der Deadpool das Zeitliche gesegnet hat. Doch die von Gerry Duggan erzählte und von Salva Espin illustrierte Geschichte vermag (mangels Deadpool-Präsenz) nicht wirklich zu überzeugen. Insofern bleibt der Gesamteindruck mittelmäßig und kann eher nur wahren Fans von Deadpool und seiner Frau ans Herz gelegt werden.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: