Abenteuer-Spielbuch in Ulldart

Perdórs Untergang

von Markus Heitz, Sonja Rüther
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. November 2010

Perdórs Untergang

Viele Leser haben sich schon immer gewünscht, in den phantastischen Welten ihrer Lieblingsautoren Abenteuer erleben zu können. Dies ist zwar selten in Realität möglich, aber zumindest auf literarische Weise, mit Abenteuer-Spielebüchern. So bietet Markus Heitz schon zum dritten Mal die Möglichkeit, Abenteuer in seiner Welt Ulldart zu erleben. Der dritte Band mit dem Titel "Perdors Untergang" ist in Zusammenarbeit mit Sonja Rüther entstanden.

An einem schicksalhaften Tag beginnt das Buch für den Helden. Mitten in einer gewaltigen Schlacht gegen die Schergen des Dunklen Gottes Tzulan betritt man die Bühne. Die erste Entscheidung ist gleich ziemlich gefahrvoll. Soll man mit seinen Kameraden die Linie halten oder will man sich dem gewaltigen Kämpfer Sinured stellen?
Dann, mit etwas Glück, überlebt man die Schlacht und man will sich wieder seinem eigenen Auftrag widmen. Denn schließlich ist man Spion von König Perdór, der auch endlich wieder zu seiner Familie gelangen will. Doch davor muss man viele Entscheidungen treffen. Will man sich mit dem Geschwisterpaar anfreunden, das in gleicher Richtung reist? Versucht man die gefahrvolle Reise eher mit Schläue anzugehen oder konfrontiert man Bekanntschaften in erster Linie mit der eigenen Kampfkraft? Je nachdem, wie man seine Aktionen anlegt, wird der Ablauf des Abenteuers unterschiedlich, wenngleich einige Punkte der Rahmenhandlung doch immer gleich sind. Schließlich und endlich findet man nach Irrungen, Wirrungen und mehreren Versuchen auch heraus, wie man Perdórs Untergang über den angesprochenen König bringt. Nur so viel, es handelt sich um keine leicht verdauliche Angelegenheit!

Ein Abenteuerspielebuch zu bewerten fällt nicht so leicht wie bei einem konventionellen Roman. Schließlich hat man die Handlung gewissermaßen selbst in der Hand. Doch einige Teilaspekte kann man sicherlich besprechen. Da ist zum einen eine ziemlich kampfintensive Phase am Beginn des Buchs, der man nicht wirklich aus dem Weg gehen kann und die einem beinahe schon eine gewisse Punktevergabe bei der Erschaffung aufzwingt. Dann gibt es als zweiten Kritikpunkt den Hauptstrang der Handlung. Denn dieser wirkt mitunter wie eine stählerne Schiene, von der man so gut wie gar nicht ausbrechen kann - was in anderen Spielebüchern zum Teil schon besser gelöst war. Abgesehen davon ist das Buch aber leidlich unterhaltsam. Auch wenn die Thematik der Familienzusammenführung im Mittelpunkt steht, nimmt man dem Charakter seine Motivation auf jeden Fall ab. Es ist durchaus kein Fehler, einmal nicht auf unsterblichen Ruhm, Geld oder ähnliches hinzuarbeiten, sondern vielmehr auf das Wohl seiner eigenen Familie und auf die Aussicht einer besseren Zukunft. Überraschende Wendungen führen zudem dazu, dass man beim zweiten Versuch, das Buch durchzuspielen, eine ganz andere Linie verfolgen möchte. Jeder, der Markus Heitz´ Ulldardt"-Welt mag und dem auch das Konzept von Abenteuer-Spielebüchern nicht fremd ist, kann sich diesem Werk bedenkenlos zuwenden. Er wird jene Spannung finden, die er sucht - und auch einige humorvolle Stellen.

"Perdórs Untergang" lautet der Titel des dritten Abenteuer-Spielebandes in Markus Heitz´ Welt "Ulldart". Für dieses Buch zeigen sich Markus Heitz und Sonja Rüther gemeinsam verantwortlich. Auch wenn das Buch kein herausragendes Exemplar seines Genres ist, erhält der Leser (oder Spieler) spannende Unterhaltung, die sowohl ein dickes Ende, als auch überraschende Wendungen bereithalten. Der Preis von knapp 9 Euro ist dafür sehr angemessen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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