Aera

Aera - Die Rückkehr der Götter

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. Dezember 2015

Aera - Die Rückkehr der Götter

Seit es die Möglichkeit gibt, sich eBooks sehr schnell zu besorgen, haben Verlage natürlich unterschiedliche Möglichkeiten, was die Vermarktung und Verbreitung von Geschichten angeht. Bestsellerautor Markus Heitz hat nun gemeinsam mit Droemer-Knaur einen dieser neuen Wege eingeschlagen und eine Reihe mit insgesamt zehn Episoden veröffentlicht, die den Titel „Aera – Die Rückkehr der Götter“ trägt. Diese Episoden sind jetzt als gleichnamiger Roman erschienen.

In einer Welt, in der alle Götter bis auf „den Einen“ zurückgekehrt sind und sich komplette Verteilung von Glaubenssystemen und Organisationen auf der ganzen Erde geändert hat, ist es schwierig Atheist zu sein. Trotzdem glaubt der Interpol-Ermittler Malleus Bourreau nicht an die verschiedenen Entitäten, beziehungsweise nicht an ihre Göttlichkeit. Für ihn sind deren Fähigkeiten nur so etwas, wie ein Trick, bei dem man noch nicht herausgefunden hat, wie er funktioniert. Und da er trotz permanenter gotteslästerlicher Aussagen und persönlicher Begegnungen mit den „Göttern“ immer noch am Leben ist, gibt ihm das Recht. Dabei weiß er nicht, dass er einen Schutzengel hat. Allerdings keinen mit einem Heiligenschein – denn die Christen sind als Religion ohne Gott nur noch eine unbedeutende Sekte – sondern mit einer Stechkin ABP (einer russischen Schnellfeuerpistole), mit der dieser auch umgehen kann. Als Malleus diversen Verbrechen nachgeht, teils von Beruf, teils aus privatem Interesse, rettet ihm der Unbekannte mehrere Male das Leben. Während der Ermittler auf der Spur unterschiedlicher gestohlener Artefakte ist – aus der Ferne unterstützt von seiner Assistentin Marianne Lagrande – kommt er langsam hinter die Zusammenhänge des Diebstahls. Alles deutet darauf hin, dass es jemanden gibt, der ein sogar für eine Welt der Götter völlig verrücktes Ritual plant…

Da der Roman in einzelne Episoden aufgeteilt war, besteht er aus zehn größeren Kapiteln. Diese sind zwar zum Teil direkt miteinander verknüpft, andere könnte man aus dem Werk herausnehmen und an einer (beinahe) beliebigen früheren oder späteren Position einsetzen. Das ist mit Bestimmtheit einer der Hauptkritikpunkte des Werks – die deutliche Fragmentierung der Handlung. Aber das ist in diesem Fall einerseits dem Konzept geschuldet, und andererseits auch unterhaltsam. Denn so kann man das Werk auch in mehreren Etappen lesen, ohne dass man wirklich am Stück dranbleiben muss – nur den Metaplot sollte man nicht aus den Augen verlieren. Die Charaktere sind zwar reichlich klischeehaft angelegt, da die ganze Geschichte jedoch auch Pulp-Charakter hat, kann man das ebenfalls akzeptieren. Insgesamt ist „Aera“, auch unter der Prämisse betrachtet, unter der das Werk entstanden ist, sicherlich nicht der beste Roman von Markus Heitz. Da man durch die Geschichte, die Action und die vielen kleinen sarkastischen Anmerkungen trotz einiger kleiner Schwächen sehr gut unterhalten wird, können wir das Werk allen Fans nur empfehlen.

„Aera – Die Rückkehr der Götter“ ist wie schon bei den „Vergessenen Schriften“ eine Art Episodenroman, der nach seiner Fertigstellung auch als Printwerk erschienen ist. Markus Heitz hat hier ein Konzept voll durchgezogen, das man jetzt nach seiner Fertigstellung nicht dafür kritisieren sollte, dass der Autor konsequent beinahe abgeschlossene Episoden verfasst hat. Insofern ist das Werk zwar sicher nicht sein bester Roman, aber dennoch sehr spannend, actionreich und unterhaltsam. Hier gilt es auch sich vorab zu informieren, was man kauft. Heitz-Fans können bedenkenlos zugreifen.

Details

Bewertung

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