Die Zwerge

Die Rückkehr der Zwerge 2

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. Dezember 2021

Die Rückkehr der Zwerge 2

Gibt es die Möglichkeit, dass Helden zurückkehren, ohne dass die Situation eskaliert? Vermutlich, aber dann hätte man sicherlich keinen spannenden Roman, den man zu diesem Thema lesen könnte. Auch Markus Heitz hat im zweiten Band von „Die Rückkehr der Zwerge“ ein Abenteuer ohne Verschnaufpausen geschrieben. Man darf gespannt sein, wie sich die Lage entwickelt.

Magie ist eine schwierige Angelegenheit. Um sie nutzen zu können braucht es entweder magisches Können oder magische Artefakte. Leider hapert es in beiden Fällen ziemlich an den Fähigkeiten der Magienutzer, als die vereinigten Streitkräfte, die gegen Verräter und Albae ins Feld ziehen, eine bittere Niederlage einstecken müssen. Besonders der großspurige Möchtegern-Magier Mostro mutiert dabei zunehmend zur Witzfigur. Dagegen erweist sich Goïmron als immer größerer Gewinn. Nicht nur, dass er in der Lage ist, durch seinen Meeressaphir Magie zu wirken, er gewinnt immer mehr Verbündete und gleichzeitig auch die Herzen so mancher Frau – auch wenn er sich selbst nicht als würdig sieht.
Gleichzeitig erheben sich neue Mächte. Ein offenbar unsterblicher Ork schart eine Armee um sich, ein alter Bekannter hat sich ebenfalls eine Orkschar untertan gemacht. Auch eine Anzahl an in böse Kreaturen verwandelten Drachen bringt das Gleichgewicht der Kräfte weiter ins Wanken.

Klassische Fantasyromane haben entweder einen Helden oder eine Heldengruppe, der die Handlung folgt. Markus Heitz lässt sich dadurch jedoch keineswegs aus dem Konzept bringen. Er startet bereits mit etwa fünf parallelen Handlungsfäden in den zweiten Band und lässt diese, bis auf eine Ausnahme, bis zum Ende weiter für sich allein verlaufen. Es wird intrigiert, geheime Bünde werden geschmiedet und Charaktere dezimiert. Bei Markus Heitz ist wie immer niemand davor sicher, ein schreckliches Ende zu finden.
Man benötigt erstaunlich wenig Vorwissen, um mit den Bänden zurechtzukommen. Denn alle wichtigen Charaktere, die in den vorangegangenen Reihen relevant waren, sind entweder vergreist oder längst tot. Im Gegensatz zum ersten Band der „Rückkehr“ tritt auch Tungdil Goldhand hier weniger aktiv in Erscheinung. Es ist allerdings spannend zu sehen, wie der Autor die unterschiedlichen Völker weiterentwickelt hat. Zwerge, die Tauchboote bauen, intelligente Orks und harmoniesuchende Albae sind nur Teilaspekte eines großen Ganzen, von dem man längst noch nicht alle Facetten erkannt hat. Man kann sich also darauf einstellen, dass es weitere Romane rund um Zwerge, Albae und das ehemalige Geborgene Land geben wird.

Der zweite Band von „Die Rückkehr der Zwerge“ von Markus Heitz tut genau das, was man sich vorstellt. Er bringt den Generationenwechsel zwischen den früheren Geschichten und den aktuellen Protagonisten zu einem vorläufigen Ende. Die ehemaligen Helden und Antagonisten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich wandelt sich die Handlung vom Schwarz-Weiß früherer Zwerge-Romane zu einem Gesamtbild in mehreren Schattierungen. Denn so gut wie alle Charaktere haben ihren dunklen Punkt, der früher oder später zum Tragen kommen wird. Man darf sich bestimmt auf weitere Abenteuer fragen.

Details

Bewertung

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