Warhammer 40.000

Exterminatus

von Dan Abnett
Rezension von Stefan Cernohuby | 04. April 2009

Exterminatus

Es gibt zahlreiche düstere Zukunftsprognosen. Eine der schlimmsten und grauenhaftesten Aussichten wird aber sicherlich in "Warhammer 40.000" dargestellt. In einem unbarmherzigen Universum kann sich die Menschheit nur behaupten, da sie noch ruchloser und brutaler ist als die meisten anderen Rassen ist. So wird Gewalt gegen Häretiker, Chaosgezücht und Abnormitäten gleichermaßen schnell angewendet. Dafür verantwortlich sind vor allem imperiale Inquisitoren, um die es auch im aktuell vorliegenden Comic "Exterminatus" geht.

Delius Alastor ist ein gnadenloser und zielorientierter Vertreter seines Ordens. Obwohl er nach einer Konfrontation mit einer Ausgeburt des Chaos schwere Wunden davonträgt und wenig später einen ganzen Planeten auslöschen muss, versieht er immer noch seinen Dienst im Namen des Imperators. Als sich ihm bei einer Nachforschung einer Waffe, in der Unberührbare eine große Rolle spielen, eine Spur offenbart, folgt er dieser zum Planeten Demaris Primary. Dort scheint alles auf eine Bande von Verbrechern hinzudeuten, die mit dem Chaos paktieren. Doch danach greift eine richtige Chaosarmee den Planeten an, eine Situation aus der der Inquisitor inklusive seiner wenigen noch lebenden Getreuen gerade noch entkommen kann. Denn die wahren Drahtzieher sind völlig andere. Und auf Delius Alastor wartet noch eine Konfrontation mit seinem größten Feind...

"Exterminatus" ist eine Geschichte, die von der Unbeugsamkeit und der bedingungslosen Konsequenz der imperialen Inquisition erzählt. Gleichzeitig thematisiert sie die ständige Bedrohung des menschlichen Imperiums durch Chaoskreaturen und verderbte Menschen. Natürlich wird auch Unkundigen des Warhammer 40k-Universums schnell klar, dass "Gut" und "Böse" hier eigentlich Begriffe sind, die nicht wirklich zutreffen. Denn weder ist es vollkommen in Ordnung, was die "Guten" tun, noch ist es vollkommen "Böse", was die Gegenseite unternimmt. Warhammer 40k präsentiert ein Universum am Rand des Abgrunds.
Dan Abnett zeigt an dieser Stelle, dass er mit dem Setting schon viel Erfahrung hat. Trotz der minimalistischen Geschichte gelingt es ihm, das Maximum herauszuholen. Von den Illustrationen kann man das nur bedingt behaupten. Ähnlich wie bei den bisher erschienenen "Warhammer Fantasy"-Comics fehlt an vielen Stellen der notwendige Kontrast, auch die Kolorierung ist nicht immer überzeugend. Zudem erinnert der Inquisitor mit seinem Hammer mehr als nur ein wenig an einen Sigmar-Priester.
Fans des Universums werden dem Comic dennoch etwas abgewinnen können, denn es ist eindeutig dazu geeignet, sich der Materie etwas anzunähern - und somit auch potentiell dem neuen 40k-Rollenspiel "Schattenjäger", das in etwa auf dem gleichen Setting aufbaut.

"Exterminatus" mag zwar nicht die beste Geschichte sein, die im "Warhammer 40.000"-Universum erzählt wurde, aber sie gibt einen guten Einblick in die Tätigkeiten der Imperialen Inquisition. Da die Illustrationen aber leider nur mittelmäßig sind, kann auch der Comic insgesamt nur als durchschnittlich eingestuft werden.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: