He-Man und die Masters of the Universe

Die letzte Schlacht

von Dan Abnett, Pop Mhan (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. November 2016

Die letzte Schlacht

Wenn sich ein Kampf zwischen verfeindeten Parteien bereits über geraume Zeit erstreckt, ist es kein Wunder, dass diese Auseinandersetzung irgendwann Eingang in die Geschichtsschreibung gefunden hat. Wenn nun ein Kapitel davon „Die letzte Schlacht“ heißt, sollte man davon ausgehen können, dass die Kämpfe bald zu Ende sind. Obwohl „He-Man und die Masters of the Universe“ nur bedingt als reale Geschichte bezeichnet werden können, wollten wir uns das große Finale doch gerne näher ansehen.

Zeitreisen sind immer eine komplizierte Angelegenheit. Dies stellt auch Skeletor gegenüber Hordak fest, als ihn dieser auf eine wichtige Mission schicken will. Eine Vision verrät ihm jedoch, dass diese Reise dazu führen würde, dass ihn sein Herr anschließend tötet. Dementsprechend entschließt er sich dagegen, sein Schicksal zu erfüllen. Während Hordak eine simple Invasion und das Töten aller seiner Feinde in die Wege leitet, hat Skeletor weitreichendere Pläne. Mit Hilfe von Adora – oder She-Ra –, deren Adoptivvater er einst war, leitet er eine Intrige in die Wege, die ihn selbst seinen eigenen Herrn aus dem Weg räumen lässt. Und es gibt keinen He-Man mehr, der irgendwelche Kräfte besitzt. Denn Adam von Eternia hat sein Schwert zerbrochen – und tatsächlich ist er nicht einmal mehr er selbst. Zahlreiche wichtige Charaktere bekommen nochmals eine wichtige Rolle – ob zum Guten oder zum Bösen ist nicht zu jeder Zeit klar.

Jene Unklarheit, die schnellen Wechsel, Zeitreisen, Rückblicke und verschiedenen Handlungsebenen sind das Problem des abschließenden Bandes von „He-Man und die Masters of the Univerese“. Jener Teil 7 der Reihe hat Dan Abnett wohl dazu motiviert, das Maximum aus einer ohnehin schon komplizierten Handlung herauszuholen. Leider ist er dabei etwas über das Ziel hinausgeschossen. Was in einem 800seitigen Roman möglicherweise relativ einfach funktioniert, kann in einem knapp 200 Seiten starken Comic schon zu sehr verdichtet wirken. Obwohl die Handlung weiter spannend ist, gibt es zu viele Schauplätze, zu viele wichtige Personen und am Ende des großen Ganzen auch zu viel Pathos – vor allem, wenn an einer Stelle sogar der Leser direkt angesprochen wird. Die Illustrationen schwanken zwischen gut und genial, in allen Zwischenstufen, jedoch ohne irgendwann einmal unangemessen zu wirken. Hier gibt es also einen klaren Pluspunkt. Und auch insgesamt vermag das Werk trotz der überbordenden Handlungsstränge zu überzeugen, vor allem, wenn man schon die ganze Reihe verfolgt. Insofern können wir „Die letzte Schlacht“ allen Fans und Kennern empfehlen.

„Die letzte Schlacht“ ist Band 7 der Reihe „He-Man und die Masters of the Universe“. Wie der Titel schon suggeriert wird der Handlungsstrang rund um die Machtergreifungsfantasien von Hordak und Skeletor hier erst einmal abgeschlossen. Auch wenn Dan Abnett für einen Comicband einfach zu viele Handlungsstränge unterbringen wollte, was diese relativ schwierig zu lesen macht, ist das Werk ein Pflichtkauf für alle, denen die Vorgänger gefallen haben.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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