Warhammer 40.000

Jünger finsterer Götter

von John French
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. Juli 2010

Jünger finsterer Götter

Wenn sich jemand damit beschäftigt, Ketzer zu jagen, bösartigen außerirdischen Kreaturen nachzujagen, Dämonen zu vernichten und nach Veränderung strebende Organisationen niederzuhalten, bliebt dieser Person kaum eine andere Wahl als den Feind zu kennen. Und auch wenn die Erlangung von verbotenem Wissen der erste Schritt zur Häresie sein könnte, bietet der "Schattenjäger"-Quellenband "Jünger finsterer Götter" genau dieses Wissen im Übermaß.

Nach einer stimmungsvollen Einleitung widmet sich das erste Kapitel des Bandes einem Phänomen namens Tyrannenstern. Dieses soll an dieser Stelle allerdings nicht näher beschrieben werden, um Spielern und Spielleitern die Freude nicht zu verderben.
Danach wird mit den Gefahren begonnen, die im Calixis-Sektor lauern, sortiert nach den unterschiedlichen Bereichen der imperialen Inquisition. Den Anfang macht "Haereticus", ein Kapitel, in dem es, wie der Titel sagt, um Häretiker geht. Das sind ketzerische illegale Kulte und andere Vereinigungen, die dem Glauben und dem Wirken des Imperators zuwiderlaufen. Eine der größten hier behandelten Gruppierungen ist die "Tempeltendenz", die sich als einzig wahre gläubige Organisation bezeichnet und andere dementsprechend bekämpft. Auch die "Logiker", die verbotenerweise Technologieentwicklung vorantreiben und nach illegaler Technik streben, werden behandelt.
Das dritte Kapitel widmet sich den Xenos. Dabei widmet man sich sowohl illegalen Artefakten, als auch tatsächlicher Xenos-Aktivität.
Den ständigen Bedrohungen aus dem Warp widmet sich "Malleus". Chaosrituale, Dämonen, Hexerei und zahlreiche Gruppierungen, die versucht durch dämonische Kräfte an Macht zu gewinnen, sowie unsagbar fremde Wesen werden hier näher behandelt.
Leider wird das Imperium nicht nur durch äußere Feinde bedroht, auch intern gibt es einige Krisen zu bewältigen. So kommt es immer zu Überschneidungen der Kompetenzen in den zahllosen offiziellen Organisationen des Imperiums. Ob Administratum, Adeptus Arbites oder speziellen lokalen Fraktionen, so mancher Angehörige derselben macht Fehler - manchmal von einer Tragweite, welche die Inquisition nicht tolerieren kann.
Spezielle Gegner, viele von ihnen einst treue Diener des Gott-Imperators, leiten direkt zum enthaltenen Abenteuer über, das den Titel "Das Haus von Staub und Asche" trägt. Nur soviel, der Tod spielt hier eine große Rolle.

Auch wenn der treue Inquisitor so wenig wie möglich verbotenes Wissen erlangen sollte, gilt dies keineswegs für den Spielleiter einer "Warhammer 40.000 - Schattenjäger"-Kampagne. Denn wem es gelingt, unfassbare Grauen gegen die Spieler aufzubieten, ohne über deren Wesensart im Bilde zu sein, mag zwar ein Meister der Improvisation sein, authentisch kann eine solche Partie jedoch nie wirklich werden. Fragmentarisches Wissen, gezielte Fehlinformationen und fragwürdige Quellen sind der Pool, aus dem die Informationen stammen müssen. "Jünger finsterer Götter" unterstützt mit der Aufarbeitung dieses Wissens dabei, die Schwächen des imperialen Systems aufzuzeigen, an denen das Chaos um sich greifen kann. Genau jene äußeren und innerenGrenzen sind es, welche die Helden in "Schattenjäger" - im Original "Dark Heresy" - verteidigen müssen. Sei es nun gegen blutgierige Kulte, geifernde Xenos, mächtige Dämonen oder irregeleitete Fanatiker, die Teams eines Inquisitors müssen stets wachsam sein. Dies ist mit Hilfe des vorliegenden Quellenbandes ohne Probleme möglich. Er liefert dem Spielleiter die nötigen Hintergründe um jede Gruppe der potenziellen Gegner überzeugend darstellen zu können, bruchstückhaftes Wissen, das man auch einer Abenteurergruppe zukommen lassen kann, sowie ein hervorragend ausgearbeitetes Abenteuer. Zudem gibt es noch Anregungen, mit welchen allein man eine Spielgruppe monatelang mit neuen Herausforderungen versorgen könnte. Zusammenfassend ist dieser Ergänzungsband schon beinahe als "Muss" zu bezeichnen. Für die enthaltenen Inhalte, seine Aufmachung und die erwähnten stimmungsvollen Elemente, ist das Werk sein Geld mehr als wert.

"Jünger finsterer Götter", der uns vorliegende Ergänzungsband zum Rollenspiel "Schattenjäger", ist eine hervorragende Quelle verbotenen Wissens für den Spielleiter. Er ermöglicht es, sowohl die Gegebenheiten im Calixis-Sektor besser darzustellen, als auch den Charakteren die gefährlichsten Bedrohungen entgegen zu werfen. Sowohl Abenteuer und weitere Anregungen als auch die graphische Gestaltung des Bandes sind hervorragend gelungen. Vor allem die Detailtiefe des Werks macht selbiges zu einem Pflichtkauf für alle "Schattenjäger"-Spielleiter.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
    Keine Bewertung
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Spieltiefe:

Könnte Ihnen auch gefallen: