Waffe H: Die Ein-Monster-Armee

von Greg Pak, Cory Smith (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. März 2019

Waffe H: Die Ein-Monster-Armee

Wenn man gegenüber langjährigen Marvel-Fans von einem Projekt namens „Waffe X“ spricht, werden diese entweder hellhörig und interessiert oder sie winken ab. Denn die Thematik rund um Wolverine und seine Folge-Experimente wurde schon ziemlich oft aufgegriffen. Mit „Waffe H“ und der ersten Geschichte „Die Ein-Monster-Armee“ ist nun eine thematisch ähnliche, aber doch andere Handlung entstanden.

Clayton Cortez war einst Soldat. Doch nachdem er sich gegen ein Massaker einsetzte, wurde er festgesetzt und für ein neues Supersoldaten-Projekt von den Verantwortlichen für Waffe X verwendet. Ein Hybrid-Serum verlieh ihm die Fähigkeiten des Hulk und von Wolverine gleichzeitig. Doch im Gegensatz zu den beiden genannten ist es nicht Wut, die ihn antreibt. Er möchte nur in Ruhe gelassen werden und seine Familie sicher wissen. Doch natürlich funktioniert das nicht. Denn man ist bereits auf der Suche nach ihm. Zudem stolpert er immer wieder in Situationen, wo er helfen muss, obwohl er es nicht will. Und so hat er Auseinandersetzungen mit bewaffneten Schlägern, einer neuen Version von Wendigo und nicht zuletzt Brood-Wölfen und einem Man-Thing-Ableger. Alles nur, weil ihn der Boss von Roxxon für sich will. Dass das nicht unblutig von Statten geht, ist leider nachvollziehbar.

Grundsätzlich wäre der neue Antiheld ein gelungener Charakter. Er ist weder jähzornig wie Logan, noch instabil wie Bruce Banner. Als einfacher Mann mit schrecklicher Vergangenheit versucht er die Gewalt hinter sich zu lassen und einfach nur seine Ruhe zu haben. Natürlich funktioniert das nicht, sonst gäbe es diesen Comic nicht. Doch leider ist die Handlung allzu glatt und vorhersehbar. Und dass der Hulk-Wolverine dabei immer wieder zufällig auf Experimente und Menschen stößt, denen er helfen muss, ist leider auch nicht sonderlich glaubwürdig. Man nimmt ihm sein menschliches Drama ab, aber die Superhelden-Geschichte rund um die Angelegenheit ist leider eher mittelmäßig. Insofern kann man das Werk nur all jenen empfehlen, die nach dem Ende der Reihe „Old Man Logan“ auf der Suche nach einem internen Konflikt Hulk vs. Wolverine sind – in diesem Fall im gleichen Kopf. Und vermutlich steht auch eine Begegnung mit den Originalen bevor.

„Die Ein-Monster-Armee“ lautet der Titel des ersten Bandes von „Waffe H“. Greg Pak und Cory Smith waren für das Werk verantwortlich, das zwar optisch ansprechend in Szene gesetzt wurde, handlungstechnisch aber leider nicht völlig überzeugen kann. Vielleicht kann man dieser Reihe noch eine zweite Chance geben, da sich Waffe H erst jetzt als eigenständiger Charakter etablieren muss.

Details

Bewertung

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