Captain Marvel - Zwischen den Sternen

von Stan Lee, Gerry Conway, Chris Claremont
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. März 2019

Captain Marvel - Zwischen den Sternen

Gerade wenn ein Comicheld die Kinoleinwand erklimmt, stellen sich viele Zuschauer die Frage, wo dieser Held oder diese Heldin eigentlich herkommen. Was ist die zugrunde liegende Motivation, um für das Gute zu kämpfen? Im Fall von Captain Marvel, dem aktuellen Kinofilm der Marvel-Filmschmiede, ist das die Gelegenheit, um einen Sammelband zu veröffentlichen, der die Geschichte und den Werdegang dokumentiert. So wie in der „Captain Marvel Anthologie“.

Mar-Vell ist ein Krieger der Kree. Als er auf eine gefährliche Mission auf einem fremden Planeten geschickt wird, hat er keine Ahnung, dass ihm einige seiner eigenen Leute Böses wollen. Mit jenem Erzfeind Yon-Rogg bekommt er es auch im zweiten Abenteuer zu tun, wo er bereits sein typisches rotes Kostüm trägt. Hier werden zum ersten Mal die Fähigkeiten seiner Armbänder illustriert und Carol Danvers betritt die Bühne, wenn auch erstmalig „nur“ als Schützling von Captain Mar-Vell. In einem für die damalige Zeit seltsam freizügigen bauchfreien Kostüm geht dann erstmalig Ms. Marvel auf Jagd. In dem aus 1977 stammenden Comic beginnt Carol Danvers im Daily Bugle zu arbeiten und wird dort Kollegin von Peter Parker. Doch anders als Peter fehlt ihr plötzlich die Erinnerung an ihre Zweitidentität.
Als Spider-Woman Carol Danvers rettet, fehlen dieser alle ihre Kräfte. Offenbar wurde sie Opfer einer Mutantin namens Rogue, die in der Lage ist, die Superkräfte anderer Mutanten zu rauben.
Rogue widmet sich das nächste Kapitel der Anthologie und ist Jahre später angesiedelt, als sie sich plötzlich ohne irgendwelche Kräfte und nackt in ihrer Wohnung wiederfindet. Die Suche nach den Hintergründen führt sie auf eine Insel und lässt sie auf eine alte Bekannte treffen.
Zu einer anderen Zeit hat sie eine Art Stalker. Sir Warren Traveler ist ein zeitreisender Magier, der es auf Captain Marvel abgesehen hat.
Bei einem erneuten Kampf gegen die Phoenix-Force wird Mar-Vell wieder zum Leben erweckt. Carol Danvers schließt sich ihm an, stellt aber sehr schnell fest, dass es nicht klar ist, ob sie auf der richtigen Seite steht.
Als Captain Marvel gemeinsam mit Captain America den Absorbing Man bekämpft, wird nicht nur klar, dass sie sich als Colonel eigentlich unter Wert verkauft. Es stellt sich im Laufe der Handlung auch heraus, dass sie ihr Potenzial nie voll ausschöpft.
Als Heldin hat Carol nicht immer Zeit, Abschied zu nehmen. Doch ein schöner Tag bereitet sie besser darauf vor, sich mit Gegnern wie Thanos auseinanderzusetzen. Zum Glück gibt es auch Zeitreisen – so hat sie die Möglichkeit, einmal gemeinsam mit ihrem Vorgänger Mar-Vell zu kämpfen.

Die Geschichte mancher Helden und Heldinnen ist eher ein Stückwerk. So auch die von Captain Marvel. Es gibt verschiedene Inkarnationen dieser Heldin, wobei es noch einige weitere gab, die man durchaus erwähnen hätte können. Den beiden maßgeblichsten widmet sich die vorliegende Anthologie „Zwischen den Sternen“. Man beginnt mit der Schöpfung von Stan Lee, der die Reihe schnell weitergab. Obwohl alle Verkörperungen von Captain Marvel über außergewöhnliche Kräfte verfügen, spielt der Charakter selbst meist nur eine untergeordnete Rolle in Verbindung mit vielen anderen Superhelden. Vielleicht ändert sich das jetzt auch mit dem Kinofilm, wo eine weniger bekannte Heldin ins Rampenlicht rückt. Ähnliches hat ja auch schon bei den „Guardians of the Galaxy“ funktioniert. Warum also nicht hier? Um die gröbsten Wissenslücken zu schließen ist der Band auf jeden Fall bestens geeignet. Und die tolle Hardcover-Aufmachung ist den Preis auch definitiv wert.

„Captain Marvel – Zwischen den Sternen“ ist „Die Captain Marvel-Anthologie“. Das ist sicherlich Fakt. Noch nie wurden so viele Geschichten über Mar-Vell und Marvel alias Carol Danvers in einem Band zusammengetragen. Natürlich passiert das gerade zum richtigen Zeitpunkt - wenn der gleichnamige Film in die Kino kommt. Man kann hier nur hoffen, dass es den gleichen Effekt haben wird wie bei der Komik-Truppe rund um die „Guardians of the Galaxy“, nämlich dass eine Heldin aus der zweiten Reihe die Beachtung erhält, die ihr eigentlich zusteht.

Details

Bewertung

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