Deadpool

Deadpool - Greatest Hits

von Fabian Nicieza, Joe Kelly
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. Februar 2016

Deadpool - Greatest Hits

Wenn irgendwo ein „Greatest Hits“-Album erscheint, denkt man an altgediente Pop- und Rockbands, die irgendwann zwischen dem fünften und zehnten Studioalbum (und drei Livealben) die erste „Greatest Hits“-Platte herausbringen. Kaum jemand würde sofort annehmen, dass es sich um ein Comicalbum handelt. Doch wenn der Name „Deadpool“ fällt weiß der Eingeweihte, dass man mit allem rechnen kann und muss.

Die Geschichten sind nicht wirklich logisch miteinander verknüpft, zeigen aber zumindest eine chronologische Herangehensweise. Nach einer kurzen Einleitung über die Entstehungsgeschichte von Deadpool gibt es einen frühen Auftritt als Gegenspieler der „New Mutants“, wo er auch Cable kennenlernt.
Bei einer Reise in die Vergangenheit muss „Blind Al“ die Rolle von May Parker übernehmen, während Deadpoll als zweiter Peter für Verwirrung sorgt und dabei mit Kraven dem Jäger aneinandergerät.
Der Punisher ist dem organisierten Verbrechen immer schon ein Dorn im Auge – und manchmal auch Blei in Organen. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass man Killer auf den Killer ansetzt. Doch da es Deadpool ist, führt das zu reichlich schrägen Situationen.
Cable & Deadpool steuert eine Episode mit Agent X und symbiontenbesessenen Dinosauriern bei.
Obwohl es eine aktuelle Kinoversion gibt, wäre Deadpool nicht er selbst, wenn er das Thema nicht selbst in die Hand nehmen würde. Allerdings nicht zu seiner Zufriedenheit.
Zu guter Letzt dürfen natürlich auch Headpool, eine Auseinandersetzung mit Wrecker und Deadpools Hochzeit nicht fehlen. Alles gespickt mit Informationen rund um den Söldner mit der großen Schnauze.

Auch wenn so mancher Deadpool-Fan bereits einige dieser Geschichten sein Eigen nennen wird – insbesondere die Episoden aus dem „Cable & Deadpool“-Zyklus –, ist der Band dennoch geeignet, in der Sammlung einen würdigen Platz zu finden. Nicht nur, weil es viele Informationen über Deadpool gibt, die man entweder noch nicht kannte oder bereits wieder vergessen hat. Nein, auch die Geschichten selbst sind ein breites Spektrum, die nicht nur verwirrende, amüsante und blutige Erzählungen darstellen, sondern auch die Charakterentwicklung von Deadpool skizzieren. Zumindest wenn man bereit ist, eine Achterbahnfahrt des Geistes als eine solche zu verstehen. Selbstverständlich ist das Werk starken Schwankungen unterworfen, sowohl in der Qualität der Geschichten als auch jener der Zeichnungen. Dies ist aufgrund der großen Bandbreite an Jahren, aus denen die unterschiedlichen Episoden aus der fiktiven Existenz des Söldners stammen, jedoch mehr als nachvollziehbar und gehört einfach zum Gesamtbild dazu. Insofern können wir den Band, der für knapp 25 Euro vielleicht nicht wirklich die „Greatest Hits“, aber doch die bisher breiteste Retrospektive in einem einzelnen Band bietet.

„Deadpool – Greatest Hits“ zeigt wie unterschiedlich der Werdegang des Antihelden und nunmehrigen Kinostars zu anderen prominenten Charakteren des Marvel-Universums ist. Trotz wechselhafter Qualität von Geschichten und Zeichnungen ist der Band hervorragend geeignet, um einem die Geschichte von Deadpool vor Augen zu führen. Da auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, sollte man als Fan hier zugreifen – außer man besitzt bereits die gesamte Sammlung aller Comics.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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