Cable & Deadpool
Verlustangst
von Fabian Nicieza
Rezension von Stefan Cernohuby
| 11. Mai 2015
Ist der Ruf einmal ruiniert, bekommt man als Söldner keinen Job mehr. Das ist zumindest eines von vielen Problemen, mit denen sich momentan auch Deadpool auseinandersetzen setzen muss. Im neuesten Band von "Cable & Deadpool" hat er also vorrangig ein Interesse daran, sich selbst in Szene zu setzen. Bleibt da überhaupt noch Platz für seinen ungleichen Freund?
Nachdem Cable während des "Civil War" mehr oder weniger den Boden mit Wade Wilson alias Deadpool aufgewischt hat, sieht dieser nur eine Möglichkeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Er trägt öffentlich ein Duell mit einem der härtesten und effizientesten Söldner aus, die es so gibt, nämlich dem Taskmaster. Das hilft kein bisschen. Daher sattelt er kurzfristig auf Superheld um und will den entflohenen Rhino aufhalten. Doch da tappt er in eine Falle, denn Rhino will sich für eine vergangene erlittene Schmach an Deadpool rächen. Irgendwie läuft das allerdings aus dem Ruder und endet mit einem sehr kleinen Söldner mit immer noch sehr großer Klappe.
Als Agent X bei einem Einsatz verschwindet, wird Deadpool von zwei Frauen mit genau vier Argumenten davon überzeugt, ihn zu suchen, obwohl er noch immer ziemlich klein ist. Bei der verrückten Rettungsaktion lernt er Bob, Agent von Hydra, kennen. Das ist der Beginn einer langen und ziemlich schmerzhaften Freundschaft, vor allem für Bob. Und Agent X ist, nunja, etwas indisponiert, weswegen Wade fürs erste seinen Job übernimmt.
Da begegnet er T-Ray, einem Charakter, der gewissermaßen Deadpools Erzfeind ist. Das führt unter anderem zu einer Diskussion über Soundeffekte und Kill Bill.
Und dann endlich kommt auch Cable zu seinem Einsatz, als sein neues Paradies Providence vor dem Untergang steht...
Neben den persönlichen Problemen, von denen Deadpool wie schon eingangs erwähnt, eine Menge hat, wird der Handlungsfaden rund um Cables Beinahe-Paradies langsam zu Grabe getragen. Dass dies nicht für die Freundschaft zwischen den beiden so ungleichen Charakteren sorgt, ist trotz allem ein wenig überraschend. Fakt ist aber, dass alle anderen Geschichten, die in diesem Band vorkommen, witzig sind, während die eigentliche Cable&Deadpool-Story mehr oder weniger ernst ist. Dementsprechend kommen sowohl Leser mit einer Vorliebe für Satire auf ihre Kosten, als auch solche, die mehr Wert auf eine "richtige" Story legen. Fabian Nicieza durfte hier wieder das tun, was er am besten kann - Deadpool wüten lassen. Für Fans ist der Band daher ein Pflichtkauf.
"Verlustangst" ist der Titel des siebenten Bandes der Reihe "Cable & Deadpool". Und es gibt in dem von Deadpool-Schöpfer Fabian Nicieza geschriebenem und von Reilly Brown illustriertem Werk eine ganze Menge zu verlieren. Nur Fans und Käufer können hier nichts falsch machen, da sowohl Satirefans als auch Kenner des Universums auf ihre Kosten kommen.
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