Cable & Deadpool

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Jede Beziehung kann durch äußere Umstände leiden. Besonders bei Partnern, die sich schon grundsätzlich nicht immer einig sind, könnte eine Veränderung von Umgebungsparametern zu großen Problemen führen. So geschehen bei Cable und Deadpool, deren ohnehin gespanntes Verhältnis durch das Ausbrechen des Civil War beeinträchtigt wird. Dadurch heißt der sechste Band der Reihe "Freunde oder Feinde".

Wenn es darum geht, dass Superwesen eine Zwangsregistrierung durchlaufen müssen, gibt es etliche, die das auf keinen Fall wollen. Eine Möglichkeit Geld zu verdienen, indem er sich durch das Verprügeln dieser bei der Regierung beliebt machen kann – so denkt zumindest Wade Wilson alias Deadpool. Und damit hat er sogar Recht. Weniger erfreut ist Cable, der aus der Zukunft kommt und weiß, was für Auswirkungen die aktuellen Ereignisse haben könnten. Er versucht dem US-Präsidenten Vernunft einzutrichtern, was genauso vergebene Mühe ist, wie an den gesunden Menschenverstand von Deadpool zu appellieren. Also geht es um Geld, um Polizeimarken, Verrat, geplanten Gegenverrat und einen Plan der das alles mit einberechnet. Ganz nebenbei gibt es das Wiedersehen von zwei ehemaligen Geliebten, Eifersucht und induzierte Schuldgefühle. Alles Dinge, mit denen Deadpool nicht so wirklich umzugehen weiß...

Auch in diesem Deadpool-Band gilt: Irgendwann ist der Spaß vorbei. Hatten die ersten Bände der Reihe vom ewigen Hin und Her der beiden Protagonisten gelebt und sich die Geschichten hauptsächlich auf sie selbst konzentriert, so ändert sich das nun schlagartig. Denn der Handlungsbogen wird nun in eines der letzten großen Events integriert, den „Civil War“. Und hier geht es um ernste Themen, nicht einmal Deadpool kann sich durch seine Ignoranz der Brisanz der Materie völlig entziehen, selbst wenn er es versucht. Zynismus und Sarkasmus sind zwar mächtige Waffen, doch irgendwann wird selbst ein Meister dieser Disziplinen ernüchtert. So bleibt die Geschichte nur halblustig. Und halblustig ist schon fast kein Deadpool mehr. Denn wenn der Ernst überwiegt und ein Protagonist deshalb trübsinnig wird, bleibt auch für den Leser weniger Spaß übrig. Auch wenn mit Fabian Nicieza der Schöpfer Deadpools bestimmt, wo es lang geht, ist das Werk für uns nur durchschnittlich.

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