Deadpool

Deadpool trifft Luke Cage und Iron Fist

von John Ostrander
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Februar 2017

Deadpool trifft Luke Cage und Iron Fist

Es gibt Helden, die andere Helden lieber meiden. Einer der auf der Liste der unwillkommenen Gaststars ganz oben steht, ist Deadpool. Insofern ist es kein Wunder, dass man auf einem gemeinsamen Cover mit Luke Cage und Iron Fist nicht nur Deadpool sondern auch verschränkte Hände und einen klassischen „Facepalm“ sieht. Wir haben uns trotzdem nicht abschrecken lassen.

Der selbsternannte „Master of the World“, oder kurz Master, hat weitreichendere Pläne als nur das nächste Mittagessen – obwohl dieses auch eine Rolle in seinen Überlegungen spielt. Doch was er vorhat ist, sowohl die totgeglaubten Helden und die totgeglaubten Superschurken gegeneinander auszuspielen. Währenddessen kommen Luke Cage und Hammond dahinter, dass Iron Fist eine ziemliche Dummheit angestellt hat, indem er ein magisches Wesen wieder zum Leben erweckt hat – was ihn mit der Lebensenergie unzähliger Lebewesen verbindet. Dass er gleich darauf eine Mission gemeinsam mit Deadpool über die Bühne bringen soll, ist nicht hilfreich, denn durch seine Tat hat er sich eine große Zielscheibe auf die Stirn gemalt. Und da der Söldner mit der großen Klappe alles andere als subtil vorgeht, scheitert ihr Überraschungsangriff auf eine Basis voller Superschurken. Dort gibt es einige alte Bekannte (die eigentlich gut sind), einige kleinere Nummern und auch eine noch extremere Version von Deadpool namens Madcap. Das klingt nach großen Chaos. Ist es auch.

Jeder Held im Marvel-Universum hat Vergangenheit. Manch einer sogar eine falsche. Deadpool hat dabei eine Rolle inne, die man nicht immer völlig einschätzen kann. Hier wurde nun ein Abenteuer von Ende der 1990er Jahre ausgegraben, das zwar begonnen aber nie wirklich fertig gestellt wurde. Ob das an Deadpool, Madcap oder anderen Widrigkeiten im Storyaufbau lag, muss man als Leser selbst entscheiden. Allerdings haben die Autoren von heute noch nie eine Vorlage ungenutzt gelassen, so kann man mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass das Ende vom Lied noch gar nicht gesungen, geschweige denn verklungen ist. Die Illustrationen sind zwar ein wenig anachronistisch, der typische Deadpool-Humor ist allerdings vorhanden. So kann man sich seicht amüsieren und darauf hoffen, dass die Geschichte noch etwas mehr Tiefgang bekommt – und jener Madcap nie wieder auftaucht.

„Deadpool trifft Luke Cage und Iron Fist“ ist zum Teil Nonsense und zum Teil richtige Geschichte. Dennoch leidet man mit den so ernsten „Heroes for Hire“, wenn sie wieder einmal auf Deadpool treffen – hier sogar zum ersten Mal. Für Fans von Deadpool gibt es trotzdem genügend Gründe zum Schmunzeln.

Details

Bewertung

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