Warhammer 40.000

Mit Feuer und Schwert

von T.S. Luikhart
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. September 2009

Mit Feuer und Schwert

Es gibt Synonyme für gewisse Optionen und Aktionen. Begibt man sich auf religiöses Gebiet und wirft dann mit dem Begriffen "Mit Feuer und Schwert" um sich, kann man davon ausgehen, als Fanatiker bezeichnet zu werden. Genau darum geht es aber in dem Abenteuerband "Mit Feuer und Schwert" zum "Warhammer 40.000"-Rollenspiel "Schattenjäger". Drei Abenteuer befinden sich in selbigem Werk, die zugleich voller Intrigen, Action und Horror sein sollen.

"Freue dich, du bist Wahrhaftig" hat wahrhaftig das Thema Glaube als Inhalt. Gewissermaßen ist das natürlich immer der Fall, wenn es um die Imperiale Inquisition geht, die ja Ungläubige, Heretiker und Außerirdische gleichermaßen verfolgt. Doch in diesem Zusammenhang erlebt man tatsächlich Neues, da es in dem Abenteuer um eine neue Ausprägung des imperialen Glaubens geht, die sich "Der freudvolle Chor" nennt. Ob es aber in selbigem tatsächlich so freudvoll zugeht oder etwa doch verräterische Häretiker lauern, die vor allem profitgierig sind, müssen die Abenteurer der Inquisition selbst herausfinden.
"Schatten im Zwielicht" ist kein Abenteuer auf einem Planeten, sondern auf einem viel geheimnisvolleren Ort - wenn man ihn überhaupt Ort nennen kann. Denn gelegentlich passiert es, dass im Warp verschollene Schiffe oder Schiffskonglomerate wieder im Realraum auftauchen. Ein gefundenes Fressen für alle Schatzjäger, Glücksritter und eine heikle Mission für Angehörige der Inquisition, die sich mit diesem Fall beschäftigen müssen. Denn manchmal kehren so zwar heilige Gegenstände zurück in die richtigen Hände, aber genauso oft kehren auch Dinge oder Wesenheiten zurück, die besser verschwunden geblieben wären.
"Die Hoffnung des Barons" spiegelt etwas wider, das in der Welt von Warhammer 40.000 nur sehr selten präsent ist. Idealismus im Sinne des Imperators. Denn vor zahlreichen Jahren versuchte Baron Havalir Saerton Ulbrexis, einer rückständigen Welt - oder besser gesagt einer armen Bevölkerungsschicht - den Weg zur Gleichberechtigung zu ebnen. Doch damals wurde er verraten. Welche Früchte seine damaligen Bemühungen getragen haben, damit müssen sich die Inquisitoren auseinandersetzen, genauso wir mit dem Baron selbst.

"Mit Feuer und Schwert" ist der erste Schritt in ein (noch) größeres Universum. Denn während der Calixis-Sektor im Grundspiel eigentlich die einzige Gegend war, kann man mit den aktuell vorliegenden Abenteuern im Grunde schon über selbigen hinausgehen. Der Band enthält nicht nur spannende und stimmungsvolle Abenteuer, er zeichnet auch verschiedene Aspekte einer Kultur und eines Reichs, die verworrener, verdorbener und brutaler nicht sein könnten. Und das Wichtigste: Die Spielercharaktere befinden sich mitten im Zentrum des Chaos. Jeder Spielleiter, der neben eigenen Abenteuern noch einige aufeinander aufbauende Abenteuer einflechten will, ist gut beraten bei "Mit Feuer und Schwert", im englischen Original "Purge the Unclean", zuzugreifen. Zwar ist die "Feder & Schwert"-Produktion mit beinahe 35 Euro wie gewohnt ein wenig teuer, dafür erhält man allerdings Inhalt, der sich lohnt. Auch die Qualität von Einband und Papier stehen wieder völlig außer Frage. Insofern kann allen "Schattenjägern" nur geraten werden, weiter am Ball zu bleiben. Denn der Imperator verlässt sich schließlich auf seine gnadenlose, brutale und unaufhaltsame Inquisition. Zu Recht? Und ob!

Der neue Abenteuerband "Mit Feuer und Schwert" mag zwar mit knapp 35 Euro ein wenig überteuert sein, der Inhalt rentiert sich aber dennoch. Drei hervorragend ausgearbeitete, spannende und äußerst unterschiedliche Abenteuer erwarten die Spieler. Jeder Spielleiter, der seinen Leuten auch etwas "offizielles" gönnen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Nicht nur der Preis ist hoch, auch die Qualität stimmt.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Spieltiefe:

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