Green Lantern

Die Dritte Armee

von Geoff Johns, Doug Mahnke (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. Juli 2015

Die Dritte Armee

Im Alltagsgebrauch ist eine Laterne längst von moderneren Alternativen ersetzt worden. Obwohl sie die Vorgänger Fackel und Kerze überdauert hat, haben ihr konventionelle Taschenlampe und LED-Licht längst den Rang abgelaufen. Aber zumindest bei einer Art von Laterne ist es von Interesse und auch eine gewisse Sensation, wenn es eine neue gibt – nämlich wenn die Laterne grün ist. Der dritte Sammelband der Reihe „Green Lantern“ trägt passenderweise den Namen „Die Dritte Armee“.

Hal Jordan und Sinestro werden gemeinsam gefangen gehalten. Ihnen gelingt es jedoch einen Kraftring mit einer Botschaft an eine potenzielle neue Lantern auf der Erde zu schicken. Ob der Ring jetzt eine Fehlfunktion hat oder nicht sei einmal dahingestellt, aber er erreicht den schwarzen, muslimischen Gelegenheitskriminellen Simon Baz – just in dem Moment, wie ihn die Polizei wegen eines terroristischen Akts, den er nicht begangen hat, verhört und foltert. Von einem Moment auf den anderen gebietet er über gewaltige Kräfte. Gelingt es ihm, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich seiner neuen Aufgabe zu widmen? Es passiert viel in diesem Band. Kyle Rayner versucht indessen alle unterschiedlichen Ringfarben und –kräfte zu meistern, um sich den verräterischen Wächtern stellen zu können. Diese haben jedoch bereits ihre Dritte Armee losgeschickt, die dem Universum Frieden bringen soll. Allerdings ist dies ein grauenhafter Frieden, denn die Armee wandelt jedes Lebewesen nach ihrem eigenen Bauplan um. Bei Lanterns funktioniert das nur, wenn man ihnen den Ring abtrennt. Atrocitus, oberster des Red-Lantern-Clans, der sich der Wut verschrieben hat, findet ebenso die Drahtzieher heraus und reaktiviert die erste Armee – die Manhunter. Die Wächter selbst unternehmen zwischenzeitlich ein Ablenkungsmanöver indem sie zuerst Guy Gardner einen hohen Rang verleihen und ihn dann zu einem Auftrag abkommandieren, bei dem sie wissen dass er scheitern muss. Er verliert seinen Ring und lässt die übrigen Lanterns noch hilfloser zurück. Und doch ruht die Hoffnung einerseits auf Kyle Rayner, eine Weiße Lantern zu werden, die alle Gefühle gemeistert hat, und andererseits auf Simon Baz, dass er Hal Jordan und Sinestro befreit...

Einige Kritiker behaupten vom vorliegenden Band, dass er schon jetzt ein Klassiker wäre. Das ist nicht so falsch, wie man glauben könnte. Denn das beteiligte Autorenteam hat sein Bestes getan, eine zusammenhängende Story mit vielen Facetten zu erschaffen, eine glaubhafte Bedrohung und einige Kämpfer für das Gute, die nur das Beste wollen. Auch eine neue Lantern wird eingefügt, die mit Sicherheit sehr ambivalent betrachtet wird – aber dem Universum grundsätzlich nur guttun kann. Einzig und allein die Dritte Armee könnte den einen oder anderen zum Augenrollen verleiten. Es handelt sich um eine unaufhaltsame Armee gleich aussehender geschlechtsneutraler Drohnen, die versuchen jegliches andere Lebewesen, auf das sie Treffen, zu assimilieren. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Neuerung, ob es sich jetzt um Cyborgs oder um biologische Kreaturen handelt. Wie dem auch sei, trotz allem kann man den Band nur empfehlen und sich mit Bestimmtheit auf eine tolle Schlacht zwischen den Wächtern und den anderen Verbündeten freuen – und wer weiß, wie es ausgeht, kann sich bereits die Hände reiben. Die knapp 30 Euro für über 400 Seiten Comics sind darüber hinaus mehr als angemessen.

„Die Dritte Armee“ lautet der Titel des passenderweise dritten Bands der Reihe „Green Lantern“. Die Zusammenarbeit von Geoff Johns, Douk Mahnke und den weiteren beteiligten Autoren ist hervorragend gelungen und bietet mehrere Stunden spannenden Lesegenuss. Auch wenn die Dritte Armee selbst nicht unbedingt die kreativste Erfindung ist, können wir diesen Band trotzdem empfehlen. Zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Details

Bewertung

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