Collectors

Operation Vade Retro

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. Oktober 2013

Operation Vade Retro

Gewisse Autoren müssen niemandem mehr etwas beweisen und sind in der glücklichen Lage, immer das schreiben zu können, was sie gerade wollen, und dabei trotzdem das Interesse der Verlage wecken. Wenn also Markus Heitz einen zweiten Roman zu "Collectors" schreiben, möchte, dann tut er es. Und er hat es getan. Mit "Collector - Operation Vade Retro" führt er den begonnenen Handlungsfaden rund um die übermächtigen außerirdischen Wesen in seinem "Justifiers"-Universum zu Ende.

Zumi kann man bestimmt nicht als Glückspilz bezeichnen. Schon vor Jahren hatten Collectors seine Heimatwelt unter "Obhut" genommen. Doch während seine Landsleute für die Zucht verwendet oder verspeist wurden, durfte er als Schoßtier eines Collectors sein Dasein fristen. Doch nun sind die Collectors unter Beschuss. Neben den Wyverns, welche die Menschen tatsächlich unter Obhut stellen wollen, gibt es noch eine fremde Rasse, die damit begonnen hat, die gefangenen Planeten zu befreien und die Collectors zu vernichten - beziehungsweise laut Augenzeugen zu verspeisen. Und so greifen einige der wenigen Collectors mit Weitblick nach einem Strohhalm. Sie schicken Zumi mit einem umgebauten Schiff zurück zur Erde, um eine Kapitulation und ein Ansuchen um Asyl zu überbringen. Doch Zumi begegnet dabei noch einer weiteren seltsamen Rasse, die anscheinend im Interim - der Ebene, auf die man mit einem Schiff mit Überlichtgeschwindigkeit reisen kann - lebt und über die dauernden Störungen alles andere als erpicht ist. Während all dies große Wellen schlägt, gibt es noch eine andere Storyline. Als eine aufrührerische und betafreundliche Deaconess der "Church of Stars" verschwindet, werden zwei Personen ausgeschickt, die unterschiedlicher nicht sein könnten, um sie wiederzufinden. Der eher kernige, handfeste und tätowierte Civer Black und der junge aber fanatisch gläubige Innocent White. Ihre Suche und die begleitenden Aktionen sind von großer Bedeutung für die Haltung der Menschen gegenüber den fremden Wesen, die man Ancients nennt.

Wenn Markus Heitz ein Setting anfasst, das er selbst geschaffen hat, kann man sich darauf gefasst machen, dass er es nicht mit Samthandschuhen tut. Zumindest in diesem Fall bleibt kaum ein Stein auf den anderen, was mit den Rahmenbedinungen zu tun hat. Dabei gibt es genug Zeit für coole Sprüche, deftige Action, gefährliche Aliens, verräterische Verbündete und eine Menge tote Menschen, Beta-Humaniode und Nichtmenschen. Während man dem Werk keineswegs die bereits erwähnten Aspekte ankreiden kann, ist es schon eher weniger schön, wie hart er die Machete gegen bestimmte Aspekte des eigenen Universums schwingt und wie schnell er die Dinge beendet und ihnen eine neue Ausrichtung gibt. Etwas, was sicherlich dem einen oder andere Leser nicht besonders gefallen könnte und auch bei uns ein gewisses Unwohlsein ausgelöst hat. Insgesamt ist das Werk jedoch, wie bei Markus Heitz gewohnt, sehr gut gelungen und spannend. Fans und Lesern, denen auch der erste "Collectors"-Roman gefallen hat, können bedenkenlos zugreifen. Man darf gespannt sein, ob nun eine zweite "Justifiers"-Staffel erscheint, die auf diesem Werk basiert.

"Collector - Operation Vade Retro" beendet die im Vorgängerroman "Collectors" begonnene Handlung, wenngleich mit anderen Protagonisten. Obwohl man unter Umständen über die Unbarmherzigkeit von Markus Heitz gegenüber seiner eigenen Schöpfung staunen und auch ein wenig damit hadern kann, ist das Werk dennoch empfehlenswert. Vor allem Fans seiner Bücher und Science-Fiction-Liebhaber können auf jeden Fall zugreifen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2013
  • Umfang:
    592 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3453526511
  • ISBN 13:
    9783453526518
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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