Die Zwerge

Die Rache der Zwerge

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. Februar 2011

Die Rache der Zwerge

Sich den Zorn eines anderen zuzuziehen, kann gelegentlich unangenehm werden. Manchmal ist diese Aktion vernachlässigbar, weil der Zorn nur unterschwellig brodelt. Doch bei anderen Individuen geht es schon weit brutaler zur Sache. So ist ein Roman, der den Titel "Die Rache der Zwerge" trägt, vermutlich keiner, in dem Charaktere einander Wattebäusche an den Kopf werfen. Besonders wenn der Autor niemand anderer als Markus Heitz ist.

Wieder einmal beginnt ein Roman mit einem Finale. Die letzten der gefährlichen "unsterblichen" Orks werden niedergeworfen, Friede kehrt ein und die Zukunft scheint verheißungsvoll. Doch nicht für alle. Denn Tungil Goldhand, der gelehrte Zwerg und große Held, ist nicht mehr die Person, die er einmal war. Er wirkt wie ein abgehalfterter Säufer, der zu viel durchgemacht hat. Auf Fragen zum Grund blockt er ab und nicht einmal sein alter Freund Boïndils, auch bekannt als Ingrimmsch, kann ihm den Hintergrund für sein Verhalten entlocken. Erst etwas später, unter Androhung des Todes wird klar, dass er seinen Sohn verloren hat.
Seine Rückverwandlung in einen Helden kommt gerade rechtzeitig, denn zahlreiche weitere Gefahren warten. Verschiedene Parteien versuchen in den Besitz den Steins zu gelangen, der Magie kanalisieren konnte. Obwohl keine Magier mehr existieren, darf keineswegs zugelassen werden, dass das Objekt in falsche Hände gelangt. Und dann sind da noch verschiedene positiv und negativ gesinnte Rassen außerhalb und innerhalb des geborgenen Landes. Eines ist klar. Es wird noch viel Blut fließen, bis Maschinenmonster, die letzten vom Stamm der Dritten, die Unauslöschlichen und die gefährlichen Wesen aus unbekannter Ferne bezwungen werden können...

Auch wenn ihr Schicksal noch nicht besiegelt ist, können Zwerge immer noch überraschen. Diesmal ist es jedoch nicht ihre Kunstfertigkeit oder ihre Sturheit, die Freund und Feind gebannt innehalten lässt. Nein, im aktuellen Band geht es darum, was Zwerge unternehmen, wenn sie bedroht, gedemütigt und verletzt werden. Denn dann schwören sie Rache, etwas, das mitunter einer ganzen Rasse nicht gut bekommt. Abgesehen davon gibt es eine Menge neuer Herausforderungen, kreative Feinde, falsche Freunde und unerwarteten Verrat. Dies alles zusammen bedeutet ebenfalls eine Menge Action, die sich allerdings nicht nur auf Axtgefechte beschränkt. Kein Wunder, auf über 600 Seiten hat Markus Heitz eine Menge Gelegenheiten, sich mit verschiedensten Ideen auszutoben. Seine Fans wird dies allerdings nicht stören und es gibt auch keinen Grund dazu. Obwohl sich die Helden dieses Romans teilweise in aberwitzige Situationen begeben, gelingt es dem Autor jedes Mal wieder gekonnt, alles völlig natürlich und glaubwürdig aussehen zu lassen. Gespannt muss man nur sein, wie das Ende des Romans im allerletzten Teil kompensiert wird, ist doch der Protagonist des Werks abhanden gekommen. Doch vermutlich hat Markus Heitz auch dafür eine gute Lösung gefunden.

"Die Rache der Zwerge" war der dritte Streich von Markus Heitz, bezogen auf das streitbare kleine Volk. Und dass es immer noch eine Menge zu erzählen gibt, das beweist die Länge dieses Buchs die über 600 Seiten beträgt. Action, Spannung, ein wenig Humor und viele Abenteuer, das sind die Ingredienzien, die den Leser zwischen den beiden Buchdeckeln erwarten. Jeder der sich schon einmal von Markus Heitz´ Literatur mitreißen hat lassen, weiß was das bedeutet. Keine Ruhe, bis das Buch endlich ausgelesen ist. Allen Liebhabern der Zwergen-Reihe ist dieses Werk nur zu empfehlen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    3
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2010
  • Umfang:
    637 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3492267696
  • ISBN 13:
    9783492267694
  • Preis (D):
    10 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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