Die Legenden der Albae

Tobender Sturm

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 04. Mai 2014

Tobender Sturm

Damit eine Geschichte zu einer Legende wird, bedarf es einiger Ingredienzien. Dabei spielen sowohl der Inhalt derselben als auch die Art der Umsetzung eine gewichtige Rolle. Doch auch die Tatsache, wer der Verfasser der Aufzeichnungen ist, kann als nicht unbeträchtlich bezeichnet werden. "Die Legenden der Albae" von Markus Heitz gehen nun mit "Tobender Sturm" in die letzte Runde. Man darf gespannt sein, ob der Roman dem Titel der Reihe gerecht wird.

Das oberirdische Reich der Albae ist Geschichte. Nur noch wenige in alle Richtungen versprengten Reisenden sind unterwegs. Einer von ihnen ist der ehemalige Kaiser der dunklen Elfen, Aiphatòn. Er, der selbst einen großen Anteil am Untergang seines einstigen Volkes hatte, macht sich auf die Suche nach den letzten seines Volkes. Doch der Weg führt ihn in eine Region, in der neben zwei existierenden und rivalisierenden Albenstädten noch ein anderes Volk ansässig ist. Ein Volk, das selbst für den mit ungewöhnlich starken magischen Kräften ausgestatteten Aiphatòn den Untergang bedeuten könnte.
Gleichzeitig muss der geheime Held der ganzen Romanreihe, Carmondai - Meister in Bild und Wort -, einen Schicksalsschlag nach dem anderen einstecken. Aus der Gefangenschaft einer Fraktion befreit, wird er sofort wieder gefangen genommen. Diesmal jedoch von einem abtrünnigen Zhadár, einem Dunkelzwerg. Dieser erkennt den Geschichtenweber und will ihn für seine eigenen Zwecke einsetzen. Denn er ist auf der Suche nach den Albae - er benötigt nämlich ein Destillat aus ihrem Blut um zu überleben. Doch es soll nicht die letzte Gefangenschaft sein, die Carmondai droht. So scheint die Existenz der Albae als Rasse immer mehr von der Auslöschung bedroht zu sein.

Obwohl Markus Heitz in Vergangenheit noch nie die Tendenz gezeigt hat, bezüglich irgendwelcher Charaktere zu Sentimentalitäten zu neigen, gibt es nun doch einige, die seinem Rotstift auf die eine oder andere Weise entkommen ist. Fakt ist aber, wer bei "Die Legenden der Albae" überleben will muss vor allem starkes Leidenspotenzial besitzen. Denn einige der Hauptpersonen lässt der Autor ihre persönliche Hölle erleben. Vielleicht wären sogar einige davon lieber gestorben...
Die Frage, ob die Serie mit diesem als letzten Band angekündigten Werk einen würdigen Abschluss erlebt, kann man nicht uneingeschränkt bejahen, obwohl es an Spannung, Action und Blutvergießen bestimmt nicht mangelt. Dennoch sind zumindest drei offene Handlungsfäden vorhanden, die mit Sicherheit im letzten "Zwerge"-Band wieder aufgegriffen werden. Und auch wenn Markus Heitz versprochen hat, dass die Handlung im Gesamtbild der Metahandlung noch mehr Sinn macht, muss jeder Roman für sich stehen können. Leider ist das bei "Tobender Sturm" nur eingeschränkt der Fall. Kenner der Reihe und Fans von Heitz` Schreibstil wird das Buch sicherlich zusagen. Insgesamt ist es jedoch nur mittelmäßig gelungen. Etwas, was bei diesem Autor bis jetzt nur bei der Albae-Kurzgeschichtensammlung passiert ist.

"Tobender Sturm" ist der Abschluss von "Die Legenden der Albae", und leider nur mit Abstrichen ein gelungener. Zu schwer wiegen die absichtlich offen gelassenen Enden der Erzählfäden, die im letzten "Zwerge"-Band aufgegriffen werden, um den Roman für sich selbst stehend als gut bezeichnen zu können. Insofern macht der Roman im Meta-Kontext zwar sicher Sinn, kann aber als Einzelwerk nicht überzeugen. Etwas, das zumindest uns in Bezug auf Markus Heitz bisher noch nicht untergekommen ist. Wir hoffen - nein, wie erwarten - eine deutliche Steigerung im großen Zwergen-Finale.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    4
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2014
  • Umfang:
    560 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    349270199X
  • ISBN 13:
    9783492701990
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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