Der Dunkle Turm

Last Shots

von Robin Furth, Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. November 2014

Last Shots

Das englische Wort "Shots" bedeutet mehr, als man auf den ersten Blick wahrnimmt. So ist ein Shot natürlich ein Schuss - wie aus einem Gewehr oder mit einem Fußball. Doch auch im Bereich Film oder Fotografie ist der Begriff gängig. Er bezeichnet dort einzelne Aufnahmen, beziehungsweise Sequenzen. Wenn also eine Graphic Novel den Titel "Last Shots" trägt, kann man davon ausgehen, dass sie einige letzte Momentaufnahmen beinhaltet, besonders wenn es sich um einen letzten Band einer Reihe handelt.

Manche Charaktere gehen mit der Zeit verloren. Sie sterben an unbedeutend scheinenden Krankheiten oder geringfügigen Verletzungen. Einige werden erschossen, andere stürzen in einen tiefen Abgrund. Doch nicht alle diese Charaktere bleiben tot. Einigen wird sogar eine zweite Chance und eine tragende Rolle zuteil. Sheemie, der etwas zurückgebliebene Junge aus Hambry, der immer mehr beeindruckende Fähigkeiten demonstriert, hat in einfachen Worten eine sehr spannende Geschichte zu erzählen. Die Geschichte seines Lebens...
Die zweite Geschichte ist Roland Deschain während seiner Jagd nach dem Mann in Schwarz gewidmet. Während einer Rast hat er einen Traum, der von einem Erlebnis mit seinen früheren Gefährten, seinem ersten Ka-Tet, handelt. Hier geht es um einen Traum in einem Traum und einigen alten Geistern, die bereit waren zu helfen.
Die dritte und letzte Erzählung ist eine Begebenheit aus dem Reich der Legend, die Roland der sterbenden Aileen erzählt. Genauer gesagt handelt es sich darum, wie es dem legendären Arthur Eld, obwohl er nur ein Schafshirte mit einer Schleuder war, gelang, den mächtigen Lord Perth zu Fall zu bringen.

Nicht alle der drei Kurzgeschichten passen gleich gut in das Universum rund um den Dunklen Turm. Sheemie kann man eigentlich ohne viele Beschwerden akzeptieren, aber die Geschichte danach, die sich um Rolands Traum dreht, hat einige sehr seltsame Elemente. Die Ghule selbst wären noch kein Problem, aber das Eingreifen von Rolands Vater und dann sogar Arthur Eld selbst - wenngleich es sich um einen Traum handelt - ist etwas übertrieben. Die letzte Erzählung, die sich an die sterbende Aileen richtet, ist gewissermaßen als Märchen zu verstehen. Dieses ist zwar stimmungsvoll, lässt aber doch ein wenig die epische Stimmung vermissen, die man sich erwarten könnte. Die Illustrationen sind wie immer herausragend, was Richard Isanove zu verdanken ist. Als abschließendem Band der Graphic Novel - Reihe fehlt dem Buch zwar ein wenig das runde Ende, ist aber dennoch sehr gut gelungen. Jeder Kenner sollte hier unbedingt zugreifen.

"Last Shots", der letzte Band der Reihe "Der dunkle Turm" als Graphic Novel, enthält drei Kurzgeschichten, die an unterschiedlichen Punkten der Handlung ansetzen. Nicht alle passen perfekt in die Welt, sind aber trotzdem gut genug um ihre Existenz zu rechtfertigen. Kenner und Sammler sollten auf jeden Fall zugreifen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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