Weltenwacht


Das Geheimnis von Argen
von Alexander Drews
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Dezember 2017

Weltenwacht

Vermutlich gibt es andere Welten als diese. Aktuell gibt es jedoch keine bekannte technische Möglichkeit zu diesen vorzudringen, denn sie befinden sich nahezu unbegreiflich weit von unserem Planeten entfernt. Zumindest theoretisch näher wären uns sogenannte Parallelwelten, in denen die Geschichte einen anderen Lauf genommen hat. Dies ist unter anderem auch eines der Themen in Alexander Drews‘ neuem Roman „Weltenwacht – Das Geheimnis von Argen“.

Katja Argenfeld steht kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag. Das hat natürlich schon einige Bedeutung, auch die angedachte Party wirft ihre Schatten voraus. Wären da nicht ihre immer beschäftigte Mutter und ihre nervige Schwester Kendra, die ihr permanent Verliebtheit unterstellt, würde alles besser laufen. Doch dann erfährt sie, dass Herr Michelsen aus ihrem alten Haus auszieht. Ihre Freundin Rachel Morgenstern sieht darin jedoch eine Chance. Zwei Stockwerke Partyfläche, inklusive diverser Separées, für den Fall der Fälle und den angehimmelten Lucas, obwohl der eigentlich auf Blondinen steht. Doch dann kommt alles anders. Ein Stromausfall, zwei seltsame anachronistische Gäste und eine Heerschar Römer, die plötzlich im Haus stehen, machen alles sehr konfus. Schnell wird klar, dass das geheime Arbeitszimmer ihres verschwundenen Vaters nicht nur einen Amiga 2500 beherbergt, sondern auch ein Dimensionstor. Ein Tor, das in unterschiedliche Welten führt. Und durch eine der Welten ist ihre Schwester verschwunden, auf die Katja eigentlich hätte aufpassen sollen. Danach stehen noch einige weitere Überraschungen auf dem Plan, unter anderem eine kaiserliche...

Im vorliegenden Roman versucht Alexander Drews historischen Hintergrund rund um Alexander Severus, auch bekannt als Mac Aurel, mit einer Geschichte rund um Parallelwelten und interdimensionale Reisen zu verbinden. Noch dazu kommen zeitgeschichtliche Anspielungen über die Popkultur verschiedener Jahrzehnte, Charaktere aus unterschiedlichen Zeiten und eine geheime Organisation, die über Tore zwischen den Welten wacht. Dabei bedient sich das Werk sprachlich einiger Dialektformen und Satzkonstruktionen. Eine wilde Mischung also, könnte man annehmen. Leider funktioniert das ganze nicht so, wie vorgesehen. Liest man dann auch noch von Harriet Saxon und Harold Jones, die für den Posten des britischen Premierministers in Frage kommen, muss man tatsächlich ein wenig den Kopf schütteln. Schallkeulen, Dimensionsportale und in 2000 Jahre alte Kaiser verschossene Protagonistinnen reichen leider nicht aus, um den Leser zu fesseln. Zu wenig roter Faden steckt in der ganzen Geschichte, zu viele Fäden bleiben unverknüpft. Vermutlich ist hier ein weiterer Band geplant, der etwas mehr Licht ins Dunkel der verborgenen Details bringt. Allein ist nicht klar, ob der vorliegende Roman so sehr überzeugt, dass man sich einen weiteren davon zu Gemüte führen würde. In unserem Fall wäre dem nicht so. Denn „Weltenwacht“ ist zwar kein schlechter Roman, aber trotzdem ein unterdurchschnittlicher – besonders wenn man bereits andere, gelungenere Werke des Autors kennt.

„Weltenwacht – Das Geheimnis von Argen“ ist ein Roman von Alexander Drews, der einige interessante Ansätze aufweist und miteinander zu verknüpfen versucht. Leider gelingt diese Überschneidungen der Themen Teenager, Party, Römer und Dimensionsportale nicht wirklich. Das macht den vorliegenden Roman zu einem eher unterdurchschnittlichen Lesevergnügen, was etwas schade ist, wenn man das Potenzial des Autors und andere seiner Romane kennt.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Erschienen:
    09/2017
  • Umfang:
    224 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783946962083
  • Preis (D):
    12,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:

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