Die Spurenfinder

Die Spurenfinder und das Drachenzepter

von Johanna Kling, Luise Kling, Marc-Uwe Kling (Sprecher*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Mai 2025

Die Spurenfinder und das Drachenzepter

Wer kennt das nicht. Man hat schwierige Aufgaben erfüllt, hat sich an einen ruhigen Ort seiner Wahl zurückgezogen und wird trotzdem regelmäßig von Leuten aufgesucht, die Rat oder Hilfe benötigen. Und manchmal ist eine Bitte um Hilfe so etwas wie ein versteckter Befehl. Das weiß niemand besser als Elos von Bergen, dem einzig wahren Spurenfinder. Naja, vielleicht seine Kinder, die aber gar nicht seine Kinder sind.

Eine Bitte, die man nicht ablehnen kann

Gerade erst haben die Zwillinge Ada und Naru einigermaßen verdaut, dass ihr Vater gar nicht ihr echter Vater ist, da erreicht den eigentlich im Ruhestand befindlichen Spurenfinder eine Bitte des Königs, an seinen Hof zu kommen. Denn das königliche Zepter, das bei einer wichtigen Zeremonie benötigt wird, ist verschwunden. Da manche Bitten in Wahrheit versteckte Befehle sind, folgen Elos und seine beiden Kinder dem Ruf des Königs. Und obwohl zig andere Spurensucher vor Ort sind, gelingt es Elos, den Fall in unter fünf Minuten zu lösen. Doch das ist erst der Beginn eines neuen Abenteuers.

Wenn alte Geister unsanft ruhen

Es sind nicht Geister, welche die Probleme verursachen, sondern die Vergangenheit. Einer der Spurensucher stürzt vom Balkon eines Hotels in den Tod. Ein junges Mädchen wird Opfer eines Verbrechens, das anscheinend mit einem alten Fall von Elos in Verbindung steht. Jemand im Hintergrund gebietet über magische Kräfte und nicht zuletzt ist der eigentlich relativ folgenlose Versuch, das Zepter zu stehlen, ein Teil eines viel größer angelegten Plans, um König Fredlaff II. vom Thron zu stürzen. Ada und Naru müssen ihrem Vater zur Seite stehen, der mitunter weniger mit der eigentlichen Situation zu kämpfen hat als vielmehr mit seinen ehemaligen Geführten Silas und Minna. Denn die beiden streiten andauernd und sind auch sonst nicht immer hilfreich.

So amüsant und geradlinig die Handlung auch beginnt, wird sie danach doch deutlich komplexer, düsterer und zum Teil sogar ziemlich furchteinflößend. Gerade hinsichtlich der Ereignisse, die in der Vergangenheit passiert sind, läuft einem gelegentlich ein Schauer über den Rücken. Das Abenteuer, dass Marc-Uwe Kling gemeinsam mit seinen Kindern erschaffen hat, ist fesselnd, spannend, unterhaltsam und an den richtigen Stellen auch ernst. Etwas, das dem Autor sicherlich nicht leichtgefallen ist. Auch als Hörbuch vermag der Roman zu überzeugen, sicherlich weil der Protagonist den Humor des Autors sehr deutlich widerspiegelt. Und seine Art und Kommunikationsweise offensichtlich auch ansteckend ist – besonders was sein „Hmmm“ in der Geschichte angeht. Das Buch ist so angelegt, dass im Hintergrund eine Handlung angedeutet wird, der man sicherlich nachgehen könnte und so eine beliebige Anzahl von Folgebänden folgen lassen. Potenzial gäbe es genug. Besonders nachdem für beide Kinder noch große Entdeckungen bevorstehen.

„Das Zepter des Königs“ ist der zweite Band der Reihe um den Spurenfinder Elos von Bergen und seine beiden Kinder. Das Werk ist spannend, witzig und zum Teil auch gruslig. Als Hörbuch wird es vom Autor eingelesen, der das Buch gemeinsam mit seiner Familie umgesetzt hat. Ein Buch, das man sowohl Fans von Marc-Uwe Kling als auch Fantasyliebhaber*innen wärmstens ans Herz legen kann. Und man darf sich sicherlich auch auf eine Fortsetzung freuen.

Details

Bewertung

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