Equus Davinia


Von Drachen und Prinzessinnen
von Bettina Ferbus
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. August 2023

Equus Davinia

Manche Themen wirken auf den ersten Blick unvereinbar. Beispielsweise Computerspiele, Ponys und Magie. Und doch gibt es Werke, die jene sehr unterschiedlich erscheinenden Sujets gleichermaßen behandeln. So wie „Equus Davinia– Von Drachen und Prinzessinnen“ von Bettina Ferbus. Ob diese Mischung jedoch gelungen ist, muss man sich genauer ansehen.

Josy ist traurig. Kein Wunder, denn vor kurzem ist in ihrem Reitstall ihr Lieblingspferd Monsun an einer Kolik verstorben. Nun sagt man ihr, sie soll ihre Reitprüfung mit Pony Polly machen. Doch davon will Josy nichts wissen. Mehr aus Frust, denn aus Interesse, probiert sie ein Computerspiel aus, das sie schon vor einiger Zeit geschenkt bekommen hat. In diesem Spiel namens „Realfantasy“ soll man durch einen Sensor-Anzug Fantasy so real erleben können, wie nie zuvor. Sie entwirft einen Charakter namens Davinia. Diese ist Hexe und erlernt die Fähigkeit, sich in ein Tier zu verwandeln. Dummerweise verwandelt sie sich just in ein Pony, das genauso wie Polly aussieht. Obwohl es paradox ist, führen ihre Freundschaften und Bekanntschaften in diesem Spiel dazu, dass sie sich auch in Realität mit dem Reiten beschäftigt. Im Spiel dagegen versucht sie selbst, einen anderen Charakter zu transportieren und findet dabei heraus, was Pollys Probleme sind. Und irgendwie gelingt es Josy, zwischen Reiten, Spielen und Freundschaften zu schließen, auch zwischenmenschliche Probleme in ihrem Leben zu lösen. Aber trotzdem bleiben noch einige lose Enden offen…

Die Mischung der Themen funktioniert überraschend gut – sowohl die Integration eines leicht futuristisch wirkenden Computerspiels als auch die Darstellung auf dem Reiterhof wirken überzeugend. Letzteres ist allerdings keine große Überraschung, da die Autorin hauptberuflich seit dreißig Jahren als Reitlehrerin tätig ist. Wie und wann genau die Geschichte spielt ist unerheblich, denn sie konzentriert sich eigentlich auf die zwischenmenschlichen Probleme, ebenso auf jene zwischen Mensch und Tier. Dennoch wird im Laufe der Handlung klar, dass viele Dinge gerade erst am Anfang stehen und sowohl die Welt aus „Realfantasy“ als auch mehrere Freundschaften und nicht zuletzt das Reiten selbst noch viele weitere Entwicklungen möglich machen. Insgesamt ergibt das Ganze einen Auftakt eines Abenteuers, das mehrere verschiedene Zielgruppen bedient und spannende Möglichkeiten bietet.

„Equus Davinia – Von Drachen und Prinzessinnen“ von Bettina Ferbus ist ein spannender Mix aus Fantasy-, Gaming- und Reitgeschichte. Eine Kombination, die erstaunlich gut funktioniert. Das vorliegende Buch ist ein gelungener Auftakt, der durchaus weitere Möglichkeiten für mehr Geschichten mit der gleichen Besetzung bietet.

Details

Bewertung

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