Wohltuende Babymassage

von Petra Hirscher, Thordis Zwartjes
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. Mai 2010

Wohltuende Babymassage

Viel von der heilsamen Wirkung von Massagen stammt einfach von der wohltuenden Berührung selbst. Von diesen profitieren vor allem auch kleine Kinder und Babys. Diese haben zwar im Normalfall noch keine Probleme mit Verspannungen oder eingeklemmten Nerven, müssen aber trotzdem nicht auf liebevolle Berührungen verzichten. Und auch Massagen sind möglich, wie Petra Hirschers und Thordis Zwartjes Buch "Wohltuende Babymassage" beweisen soll.

Einleitend erklären die beiden Autoren, seit wann sich die Babymassage etablieren konnte. Nachdem eine Amerikanerin namens Schneider in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die alte Kunst der Babymassage in Indien kennenlernte, hat sie anschließend ein eigenes Massagekonzept daraus entwickelt. Auf der Basis dieses Konzepts agiert auch die "Deutsche Gesellschaft für Baby- und Kindermassage", was nun auch dieses Buch ermöglicht.
Schon danach wird dargestellt, worin die Vorteile der Babymassage liegen. Sie ermöglicht Kontaktaufnahme, besseres Verstehen und soll auch die Bindung zwischen Eltern und Kind vertiefen. Doch die Massage soll auch das körperliche und seelische Wachstum fördern, dem Baby ermöglichen, den Körper bewusster zu erleben sowie inneres Gleichgewicht und Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Dann wir näher auf die Bedürfnisse des Babys eingegangen und wie man diese durch Massage unterstützen kann. Dabei beruht das Konzept aber auf gegenseitigem Einverständnis und Respekt. Dabei sollte man auf die Körpersprache Rücksicht nehmen.
Man benötigt nicht viel für die Massage. Etwas Öl, einen bequemen Platz, Zeit und die eigenen Hände.
Danach werden auf über 40 Seiten die Grundlagen der Massagetechniken erklärt. Ob indisches Streicheln, Fußsohlen-, Bauch- und Brustmassage sind die bekanntesten Techniken. Doch auch Hand und Gesicht wollen massiert werden. Tipps und Tricks sowie eine beiliegende Audio-CD, auf der die Anleitungen noch einmal akustisch vorgestellt werden, vervollkommnen das Werk.

Werke, die sich mit dem menschlichen Wohlbefinden beschäftigen, sind immer ein wenig mit Vorsicht zu genießen. So gefallen sich viele Autoren darin, theoretische und technische Details ihrer Schöpfungen beinahe zu theologischen Disputen auszuweiten. Wie beim Thema Fußreflexzonenmassage ist auch Babymassage ein Allheilmittel, wenn man der Einleitung glauben will. Zum Glück muss man sich auf diese nicht einlassen. Man hat auch die Möglichkeit, sich einfach nur in die Kommunikation der Babys einzulesen und sich die zugehörigen Massagetechniken näher anzusehen. Und an dieser Stelle kann man dem Buch keinen Vorwurf machen. Gut recherchiert und mit verständlichen Bildern und der Audioanleitung versehen, hat man es nicht sonderlich schwer, der Anleitung zu folgen. Mit ein wenig Übung gelingt es einem immer besser, Stimmungen des eigenen Babys zu interpretieren und auch auf die Massage umzusetzen. In dieser Hinsicht ist das Buch sehr gut gelungen und kann Müttern und Vätern, die sich auf Babymassage einlassen wollen, nur empfohlen werden. Eine Empfehlung, die selbst eine Physiotherapeutin einer Wiener Geburtsklinik aussprach. Für den Gesamtumfang stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Sieht man einmal von beinahe theologischen Grundsatzdiskussionen ab, ist "Wohltuende Babymassage" von Petra Hirscher und Thordis Zwartjes ein Werk, bei dem man viel lernen kann. Sowohl über Mimik und Gestik des eigenen Babys als auch im Bezug auf Babymassagetechniken, ihre Anwendung und Details. Wer sich mit dem Thema beschäftigen möchte und vorhat, sein Baby zu massieren, darf hier gerne zugreifen. Eine zusätzliche Audio-Anleitung ermöglicht einem die Massage mühelos auch ohne Buch durchzuführen.

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