Eine kurze Geschichte der Architektur


Ein Überblick über die wichtigsten Stile, Bauwerke, Elemente und Materialien
von Susie Hodge
Rezension von Michael Seirer | 23. November 2020

Eine kurze Geschichte der Architektur

Der Mensch schützt sich seit der Urgeschichte mit einfachen Mitteln vor den Auswirkungen der Elemente. Wie und warum haben sich aber rund um den Globus so unterschiedliche Stile und Konstruktionen entwickelt? Welche Innovationen, Materialien und Techniken hatten das Potential, völlig neuartige und zuvor unmögliche Bauwerke zu realisieren? Susie Hodge zeigt in ihrer “Kurzen Geschichte der Architektur” einen Abriss aller wichtigen Baustile, Werke, Bauelemente und genutzten Materialien.

Das Konzept des Buches ist dabei nicht neu: Die Autorin hat in diesem Format schon eine kurze Geschichte der Kunst und der modernen Kunst veröffentlicht. “Eine kurze Geschichte der Fotografie” ist ebenfalls im Laurence King Verlag erschienen, deren Autor ist aber Ian Haydn Smith.
Die Fachgebiete (Moderne) Kunst und Fotografie werden dabei nicht wie sonst eher üblich nur durch eine chronologische Beschreibung der Ereignisse/Themen dargestellt. Im vorliegenden Buch zum Thema Architektur wird sozusagen mehrdimensional wichtige Baustile inklusive deren bedeutendster Vertreter und zeitlicher Einordnung, Bauwerke, Elemente und verwendete Materialien eingeführt. In den einzelnen Abschnitten werden wichtige bis bahnbrechende Errungenschaften auf ein bis zwei Seiten beschrieben.

Der Abschnitt “Stile” erwähnt chronologisch alle wichtigen Entwicklungen beginnend mit der Ägyptischen Architektur bis hin zum Dekonstruktivismus. Der weitaus größte Abschnitt “Bauwerke” listete einzelne, besonders wichtige Bauwerke auf und reicht von der Cheops-Pyramide über Petersdom und Schloss Versailles bis hin zu modernen Gebäuden wie Vitra Feuerwehrhaus von Zaha Hadid oder der Elbphilharmonie von Herzog & De Meuron. Die Bauelemente werden einer kurzen Definition in ihrer Bedeutung und Entwicklung im Laufe der Zeit gut skizziert. Hier finden sich Themen wie Kuppel, Säule oder Auskragung. Zu guter Letzt werden auch die verwendeten Materialien erläutert - beispielsweise Stein, Stahl, Recyclingmaterialien oder Titan.

Auf 224 Seiten darf man sich natürlich keine erschöpfende Darstellung eines dermaßen großen Fachgebietes erwarten. Das versucht das Werk auch nicht und nennt sich auch passend “Eine kurze Geschichte…”. Wie auch schon die anderen Bücher in der gleichnamigen Serie ist es für ein “von vorne bis hinten” Lesen eher weniger geeignet, sondern hilft beim Einordnen und Vernetzen einzelner nachgeschlagener Informationen zu einem Gesamtverständnis. Die bei vielen Seiten eingefügten Info-Boxen “Wichtige Entwicklungen” und die Querverweise zu ähnlichen oder relevanten Stilen, Bauwerken und Materialien erleichtert das Erlangen eines Überblickes. Die verwendeten Fotografien geben einen grundsätzliches Eindruck, sind aber aufgrund des Buchformates für Detailbetrachtungen nicht unbedingt geeignet. Hier empfiehlt sich ein großformatiger Fotoband eher.

Wer sich für Architektur interessiert und kurze sowie auf den Punkt gebrachte Informationen ohne Fachkauderwelsch sucht, wird bei “Eine kurze Geschichte der Architektur” fündig. Die einzelnen Themen sind sorgsam ausgewählt und beschrieben, Verweise auf wichtige Entwicklungen und andere relevante Stile, Gebäude und Materialien gut Beziehung gesetzt. Abschnitte wie “Materialien” und “Elemente” vertiefen das Verständnis für Gebäude und Stile zusätzlich.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Short Story of Architecture
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2020
  • Umfang:
    224 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783962441104
  • Preis (D):
    18,00 €

Bewertung

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