Star Wars
Tag & Bink: Krawall im All
von Kevin Robin
Rezension von Stefan Cernohuby
| 19. Juni 2009
Star Wars. Zwei Worte, die seit Jahrzehnten für ein eigenes Universum an Ideen stehen. Science Fiction und Fantasy verwoben zu einem Netz aus Mythen und Abenteuern, die auf der ganzen Welt bekannt sind. Dabei wird aber oft nur den offensichtlich wichtigen "Helden" Zeit gewidmet, man vergisst die kleinen Helden, die zwar keine epochalen Veränderungen bewirkt, aber doch die eine oder andere heroische Tat begangen haben. Zwei solche Streiter für das Gute sind die beiden Offiziere Tag und Bink. Ein guter Grund die Geschichte dieser beiden neu aufzulegen, um jeden, den es interessiert, daran teilhaben zu lassen.
Tag Greenley und Bink Otauna haben eine Kunst entwickelt, nämlich die zu überleben. Als das Raumschiff von Prinzessin Leia von Darth Vader und seinen Mannen geentert wird, schnappen sich die beiden Soldaten kurzerhand die Rüstungen zweier überwältigter imperialer Sturmtruppen, um fortan unerkannt unter ihnen zu verweilen. Dabei kommen sie immer wieder der Haupthandlung der Star Wars in die Quere. So sind sie die beiden Fighterpiloten, denen Han Solo beim Eintritt in das Alderaan-Minenfeld begegnet. Sie sind auch die beiden Wachen, die Obi-Wan beim Abschalten des Kraftfelds ablenkt. Und ja, natürlich sind sie diejenigen, die C3PO in Cloud City in seine Einzelteile zerlegen. Nachdem sie sich durch die klassischen drei Episoden von Star Wars gekämpft haben und am Ende ihre verdiente Belohnung entgegen genommen haben, wird auch noch ein Ausflug in die Vergangenheit gestartet, als Anakin Sywalker sich anschickt Darth Vader zu werden. Hatten da vielleicht auch die beiden ihre Hand im Spiel? Natürlich! Wie hätte man nur etwas anderes erwarten können?
"Tag & Bink - Krawall im All" füllt auf mehr als amüsante Weise zahlreiche Lücken in der Erzählung der sechs Filmepisoden aus. Dabei wird gelogen und betrogen, dass sich die Balken nur so biegen. Situationskomik und Wiedererkennungswert gewisser Szenen sind so stark ausgeprägt, dass ein Star Wars Fan gar nicht anders kann als laut herauszulachen. Denn so vollgepackt mit Anspielungen wie der Comic ist, bleibt bestimmt kein wissendes Auge trocken. Hat man kaum Vorkenntnisse im Bezug auf Star Wars, wird man mit dem Band nur wenig anzufangen wissen. Doch für diese (kleine) Gruppe sind die Abenteuer auch nicht gedacht.
In stimmungsvollen Comicbildern, die teilweise selbst mit Scherzen, Anspielungen und versteckten Andeutungen gespickt sind, werden haarsträubende Abenteuer erzählt, die im Endeffekt doch sehr viel Einfluss darauf hatten, dass der Epos so gut ausgegangen ist, wie in "die Rückkehr der Jedi-Ritter" dargestellt wird. Zumindest wenn man dem Comic glauben schenken will. Aber wenn dem nicht so wäre, hätte George Lucas nicht längst eingegriffen? Vermutlich, denn da er im Band selbst mehrmals höchstpersönlich in Erscheinung tritt, kann er wohl nichts dagegen gehabt haben.
Für alle, die endlich einmal die Frage beantwortet haben wollen, wieso die beiden Wachen bei der finalen Begegnung von Luke, Darth Vader und dem Imperator auf die Aufforderung des letzteren den Raum verlassen, indem sie UM den Aufzug herum gehen, ist das vorliegende Comic ein Muss. Aber auch sonst, kann es jedem Star Wars-Fan, der die ganze Angelegenheit nicht unbedingt todernst nimmt, wärmstens ans Herz gelegt werden.
Ein haarsträubendes Abenteuer erwartet die Leser von "Tag & Bink - Krawall im All". Ein Abenteuer, das sehr eng mit den Filmhandlungen verknüpft ist. Enger als so mancher potentielle Leser vielleicht im Vorfeld vermuten mag. Spannend, rasant und sich in keiner Szene selbst ernst nehmend, ist das Comic jedem zu empfehlen, der gerne einige Lücken der Handlung auf humorvolle Art und Weise aus der Welt aus der Welt geschaffen sehen möchte. Möge die Macht mit Euch sein!
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