Iron Man Noir

von Scott Snyder
Rezension von Stefan Cernohuby | 28. Mai 2011

Iron Man Noir

Gewisse alternative Genres funktionieren besser, wenn sie in anderen Zeiten angesiedelt sind. Insofern macht eine Gespenstergeschichte im viktorianischen Zeitalter durchaus Sinn, während ein genialer Erfinder in der Steinzeit eher weniger passend angesiedelt ist. Auch eine "Noir"-Version der Comicreihe "Iron Man" verlangt nach einer passenden Zeit. Und diese wurde in "Iron Man Noir" als Jahr 1939 identifiziert.

Tony Stark ist ein Abenteurer. Wagemutig begibt er sich auf gefährliche Reisen, um vergessene Artefakte in aller Welt zu finden - gemeinsam mit seinem persönlichen Schriftsteller, der alle Reisen dokumentiert. Dabei gerät Stark allerdings immer wieder mit den Nazis aneinander, die für dieselben Gegenstände einen ganz anderen Verwendungszweck im Sinn haben. Doch was eigentlich keiner weiß, Tony Stark sucht nach einer Möglichkeit, am Leben zu bleiben. Eine Kraft, die sein geschwächtes Herz am Schlagen hält. Als er nach dem Verrat einer Mitarbeiterin ihren Aufzeichnungen nachgeht, findet er nicht nur die Überreste von Atlantis, sondern tappt völlig blind in eine gewaltige Falle. Er muss feststellen, dass sein Vater nicht tot ist, wie er immer gedacht hat. Schlimmer, er ist nun eine Marionette der Nazis. So bleibt ihm nichts anderes als den noch in Entwicklung befindlichen Prototypen eines Kampfanzugs anzuziehen und die Sache in die eigenen Hände zu nehmen...

Während Iron Man früher einmal ein Typ im Metallanzug war, der Heldentaten vollbrachte, hat sich das Bild in den letzten Jahren gewandelt. Ja, Tony Stark trägt noch immer seine Rüstung, doch der Mann in ihr ist selbst interessant geworden. Das erkennt man nicht nur anhand der beiden Verfilmungen sondern auch in Form dieses „Iron Man Noir“-Bandes. Denn 90 Prozent der Erzählung kommt der eigentliche Iron Man gar nicht vor. Es ist „nur“ Tony Stark, der sein Leben lebt, zudem einfach auch seine Rolle als genialer Techniker und Erfinder gehört. Scott Snyder und Manuel Garcia haben ihr Bestes getan, nicht nur eine tolle Geschichte zu erzählen, sondern auch stimmungsvolle und passende Illustrationen zu schaffen. Etwas, das man getrost als Gelungen bezeichnen kann. Auch wenn das „normale“ Universum einige Seitenhiebe einstecken muss, ist das Werk jedem Fan nur zu empfehlen.

„Iron Man Noir“ ist ein weiterer Ausflug eines bekannten Charakters in eine andere Zeit und Realität. Scott Snyder und Manuel Garcia schicken Tony Stark mit und ohne Anzug in Abenteuer und in den Kampf gegen Nazis. Stilistisch und erzähltechnisch ist das Werk sehr gut gelungen und ist den Preis von knapp 15 Euro durchaus wert.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2011
  • Umfang:
    100 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419172631495608
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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