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Hal Jordan und das Green Lantern Corps

Hal Jordan und das Green Lantern Corps - Finale Gerechtigkeit

von Robert Venditti, Rafa Sandoval, Brandon Peterson, Fernando Pasarin, Clayton Henry, Ethan van Sciver (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 30. Juni 2019

Hal Jordan und das Green Lantern Corps - Finale Gerechtigkeit

Der Showdown naht. Die Controllers sind bereit ihre neu aufgebaute Armee von neuen Darkstars auf das Universum loszulassen. Keiner kann sie dabei aufhalten – bis auf die Darkstars selbst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Weltraumarmee auf das Green Lantern Corps trifft.

Es erscheint wie gestern, doch mit dem vorliegenden letzten Band der „Hal Jordan und das Green Lantern Corps“-Serie geht eine lange Ära zu Ende. Autor Robert Venditti, der die Serie seinerzeit von DC-Mastermind Geoff Johns übernommen hat, verabschiedet sich. Für den finalen Band fährt er natürlich noch schwere Geschütze auf: Das Green Lantern Corps muss sich einer Herausforderung stellen, die seiner würdig ist. Ihm zur Seite steht dabei unter vielen profilierten Zeichnern auch Green Lantern-Legende Ethan Van Sciver.
Auf 200 Seiten muss Venditti nicht nur sein Finale spinnen, sondern auch allerlei über die Jahre erschaffenen Storylines zusammenführen. Keine leichte Aufgabe. Zunächst stellt sich heraus, dass die Darkstar-Hüllen (so werden diese High-Tech-Rüstungen genannt) sich der Kontrolle der Controller entziehen. Sie wählen ihre eigenen Benutzer, und der erste davon ist Tomar-Tu, der Sohn von Hals Mentor. Tomar-Tu sitzt wegen Mordes an einem Gefangenen in den Sciencells. Die Hüllen wählen Kandidaten aus, die gewillt sind, Kriminelle mit tödlicher Vergeltung zu richten. Alsbald entbrennt ein weltraumweiter Konflikt, als die Darkstars damit beginnen ihre mörderische Justiz anzuwenden. Die Green Lanterns können solch ein Vorgehen natürlich nicht gewähren lassen, doch die Darkstars sind technologisch nicht nur ebenbürtig, sondern teils sogar überlegen. Und es gibt weitaus mehr von ihnen. Der Kampf benötigt also Verstärkungen, die rekrutiert werden müssen.
Nach all den Bedrohungen, die das Corps über die Jahre gemeistert hat, sind die Darkstars eine gute Wahl für ein Finale. Sie sind im Mythos der Serie bereits fest etabliert und bieten dem Corps einen ebenbürtigen Gegner, ohne abermals die Yellow Lanterns heranziehen zu müssen. Leider ist wenig Platz für mehr Charakterisierungen als die ihres Anführers, Tomar-Tu. Dieser erhält jedoch ausreichend Platz. Nach dem furiosen Auftakt sehen sich die Lanterns gezwungen diverse mehr oder weniger heldenhafte Charaktere für ihre Sache zu rekrutieren. Darunter fallen Gestalten wie General Zod, Orion und auch Hals Nemesis Hector Hammond. Warum es ausgerechnet notwendig ist, diese zweifelhaft integren Personen als Helfer des Corps anzuwerben wird einigermaßen mit Comicbuch-Logik begründet: klarerweise sind das alles Charaktere mit denen das Corps eine Geschichte unter Venditti verbindet. Dennoch beschleicht einen ständig das Gefühl, dass es wohl besser gewesen wäre Superman und die Justice League zu fragen, anstatt einem Megalomanen wie Zod in eine Schlacht loszulassen. So ist auch die wieder sehr orthodox ausgelegte Regel, dass das Green Lantern Corps keine tödliche Gewalt anwendet, im Gespräch. Unter Geoff Johns wurde diese explizit abgelegt, damit man sich effektiv gegen die mörderischen Angriffe der Sinestros verteidigen konnte. Danach erlangte die Serie eine gewisse Berühmtheit für Alien-Splatter. Zurück zu den hehren Wurzeln will ausgerechnet der knallharte Marine Corps Scharfschütze John Stewart niemanden im Kampf mehr töten. Was nicht unbedingt Sinn macht, da die Darkstars die Lage eskalieren lassen, indem sie als erste eine Green Lantern töten. Auf dieser Grundlage kann sich aber ein Dialog zwischen den zwei Organisationen entwickeln, der als Kommentar zur Sinnhaftigkeit der Todesstrafe zu verstehen ist.
In einer Art Parallele zu Geoff Johns abschließender Storyline „Wrath of the First Lantern“, kann auch Vendittis Finale nicht vollständig überzeugen. Zum einen fehlen ihm dafür wohl die Seiten. Manches wirkt sehr plötzlich und eingefügt. Und: das beste Pulver hat er schon zuvor in der Serie verschossen. Dennoch gelingen ihm einige epische und denkwürdige Momente, die die jeweiligen Zeichner mit großartigen Spreads würdigen. Wenn Hal Jordan zu einem full-page-Superpunch ansetzt, so dass beinahe die grün glühende Energie aus den Seiten heraus knistert, dann ist das eine der definierenden Eigenschaften der Serie. Gut unterhalten wird man als Fan allemal. Die Green Lanterns mit Hal Jordan werden schon bald zurückkehren, diesmal mit Final Crisis-Zampano Grant Morrison an den Schalthebeln.

Das letzte Hurra der Green Lanterns führt wie erwartet zu einer gewaltigen Raumschlacht mit zahlreichen übermenschlichen und außerirdischen Teilnehmern. Robert Venditti bietet noch einmal alles auf und verabschiedet sich mit einem versöhnlichen und prächtig illustrierten Finale.

Details

Bewertung

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  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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