Dungeons & Dragons

Legenden aus Baldurs Tor

von Jim Zub, Max Dunbar (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 26. Februar 2019

Legenden aus Baldurs Tor

Es gibt viele Heldengespanne in Literatur, Film und anderen Medien, die einfach durch ihre Einzigartigkeit in Erinnerung bleiben. Egal ob Tom Sawyer und Huckleberry Finn, Hicks und Ohnezahn oder eben Minsk und Boo aus der Computerspielreihe „Baldurs Gate“. Für alle Eingeweihten ist es kein Wunder, dass es nun zu diesem dynamischen Duo ebenfalls Comics gibt. Für alle anderen ist das vermutlich eher eine Überraschung.

Wilde Magie heißt nicht nur so, weil sie ganz schön gefährlich werden kann, sondern auch, weil sie komplett unberechenbar ist. Die Mondelfe Delina kann mit ihrer Magie nur rudimentär umgehen. Als sie sich mitten in Baldurs Tor gegen Gargylen verteidigen muss und ihre Magie gebraucht, erweckt sie die Statue von Minsk, dem von allen geliebten Waldläufer, der vor Generation die Stadt gerettet hat, zum Leben. Er ist ein unerschrockener Streiter für das Gute, immer begleitet von seinem treuen Miniatur-Riesenhamster Boo, den er gleichzeitig als Weisen, moralisches Gewissen und Kampfgefährten betrachtet. Dass es sich bei diesem um einen ganz normalen Hamster handelt und er selbst in etwa den Verstand eines Kindes hat, sind ganz andere Themen. So hält er Delina für seine alte Bekannte Neera und versucht alles, um sie zu unterstützen und zu retten. Dass er dabei mitten in eine Verschwörung mit dunkler Magie, entzweiten Geschwistern und dämonischen Beschwörungen hineinstolpert, hätte er nie wartet. Aber es stört ihn auch nicht wirklich, solange er für das Gute kämpfen kann – und sich Boo die Augen der Bösewichte holt!

Man muss ehrlich sein, die Geschichte ist nicht die beste jemals erzählte. Ein verderbter Elf mit einem düsteren Plan, eine nichtsahnende Schwester und ein paar ehrliche Diebe sind schon immer irgendwo vorgekommen. Doch ein Berserker-Waldläufer mit dem Verstand eines Kindes und einem Hamster als Tiergefährte wäre in jedem Fall eine Bereicherung für eine absurde Handlung. Dass es sich aber um den auch von Spielern geliebten Minsk aus der „Baldurs Gate“-Computerspielreihe handelt, reißt das ganze aus der Mittelmäßigkeit der Produktion heraus. Jim Zub und Max Dunbar haben aus der Materie alles getan, um das Werk zu einem Fest für Kenner und Fans zu machen, selbst wenn andere abgesehen von der Welt von „Dungeons & Dragons“ nicht genau wissen, was sie damit anfangen sollen. Aber auch für sie wird das Werk zumindest solider Durchschnitt sein.

„Legenden aus Baldurs Tor“ führt in die Welt von „Dungeons & Dragons“. Jim Zub und Max Dunbar haben sich einem der beliebtesten Helden der Reihe „Baldurs Gate“ angenommen und lassen Minsk und seinen Super-Hamster Boo wieder das Geschehen bestimmen. Etwas, das für Kenner eine fast unverzichtbare Unterhaltung darstellt, für Quereinsteiger immerhin amüsante Lektüre. Aber von uns bekommt das ganze einen Pluspunkt für das dynamische Hamster-Berserker-Waldläufer-Duo.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: