Fine Art Printing für Fotografen


Hochwertige Fotodrucke mit Inkjet-Druckern
von Jürgen Gulbins, Uwe Steinmüller
Rezension von Michael Seirer | 10. August 2018

Fine Art Printing für Fotografen

Die Fotografie besteht - zumindest in der digitalen Version - aus drei kreativen Phasen: der Phase des Fotografierens, der Phase der Bearbeitung und der Phase des Druckens. Besonders die dritte Phase sollte man weder außer Acht lassen und auch nicht außer Haus geben (also in einem Labor entwickeln oder ausdrucken lassen). Und was ist mit “Fine Art Printing” eigentlich genau gemeint? Das Standardwerk im deutschsprachigen Raum von Jürgen Gulbins und Uwe Steinmüller ist bereits in der 5. Auflage erschienen und will dem Fotografiebegeisterten durch umfangreiches Wissen und mit Tipps und Tricks zur Seite stehen.

Moderne Kameras ermöglichen mit immer clevereren Methoden noch “bessere” Fotografien. Die Leichtigkeit des Erstellens der Aufnahme führt zu einer noch nie dagewesenen Anzahl von Fotos. Die überwiegende Mehrzahl davon schlummert auf irgendwelchen Festplatten (die wahrscheinlich nicht einmal in ein sinnvolles Backup-Konzept eingebunden sind) und wird maximal als Slideshow auf einem Smartphone gezeigt. Dabei ist ein hochwertig ausgedrucktes Foto mit passendem Rahmen an der Wand durch kaum etwas zu ersetzen. Moderne Kameras ermöglichen mit immer clevereren Methoden noch “bessere” Fotografien. Die Leichtigkeit des Erstellens der Aufnahme führt zu einer noch nie dagewesenen Anzahl von Fotos. Die überwiegende Mehrzahl davon schlummert auf irgendwelchen Festplatten (die wahrscheinlich nicht einmal in ein sinnvolles Backup-Konzept eingebunden sind) und wird maximal als Slideshow auf einem Smartphone gezeigt. Dabei ist ein hochwertig ausgedrucktes Foto mit passendem Rahmen an der Wand durch kaum etwas zu ersetzen. 
Das Buch startet mit einer verständlichen Erklärung der unterschiedlichen Drucktechniken, Tinten und Papiere und deren Zusammenspiel. Eine Einführung in das breite Thema Farbmanagement darf natürlich auch nicht fehlen. Ein schwieriges Thema, das aber gut zusammengefasst wird. Anderswo würde allein dieses Kapitel ein Buch füllen. 

Im nächsten Schritt folgen eventuell notwendige Bildkorrekturen vor dem Drucken - vor allem die mächtige Gradationskurve  wird einfach und verständlich erklärt. Aber auch lokale und selektive Tonwertkorrekturen, die Tiefen & Lichter (inklusive toller Erläuterung mittels eines Test- und eines  realen Bild), die Beschränkung der Korrekturen auf Ebenenmasken, das Erhöhen des Mikrokontrastes und Maltechniken werden beschrieben. 

Nach dem Workflow für das Vorbereiten des Bildes für den Druck folgt der eigentliche Ausdruck. Detailreich werden hier die unterschiedlichen Optionen und deren Auswirkungen beschrieben. Besonders wird dabei auch das Drucken aus LR heraus behandelt, da hier einige interessante Optionen möglich sind.
Ein Extrakapitel wurde auch dem speziellen Thema Schwarzweißdruck gewidmet (das beginnt bei den unzähligen Arten, wie man ein Farbbild in schwarz-weiß konvertieren kann und reicht bis zum Auswählen des geeigneten Verfahrens beim Drucken (beispielsweise eines eigenen Schwarz-weiß-Modus, dem Einsatz von RIP Software, einem Standard-RGB-ICC-Profil. 
Nach der Behandlung von RIP Softwareprodukten folgt die Beurteilung eines Ausdruckes und seine optimale Präsentation (das beinhaltet zum Beispiel ein entsprechendes Passepartout, die passende Rahmung und ein eventuelles Beschichten des Ausdruckes).
Im Kapitel “Beispiele für Fine-Art-Drucker” finden sich die gängigsten Drucker inklusive deren Eigenschaften, Vor- und Nachteile und teilweise einer detaillierten Beschreibung des Handlings beim Drucken und wichtige Tipps und Tricks zum jeweiligen Drucker. Obwohl hier wohl viel Inhalt zu überspringen ist, da man im Normalfall nur einen Drucker verwenden wird. 
Auch wenn nie alle Papiere erschöpfend beschrieben werden können: das Kapitel zu Fine-Art-Papieren ist wirklich umfangreich und beschreibt sehr plastisch die Vor- und Nachteile diverser Papiere und  Papierarten. Hilfreich sind auch die Hinweise zur Präsentation mit Beleuchtung von hinten oder die Verwendung von metallischen Papieren für spezielle Motive. Ein ausführliches Glossar rundet das Buch ab. 

Es ist leicht erkennbar, warum das Werk bereits in der 5. Auflage erschienen ist: das umfangreiche Wissen der Autoren wird auf einfache und gleichzeitig ausreichend tiefe Weise gut erklärt. Besonders die immer wieder eingestreuten Tipps und Tricks, wie zum Beispiel das Umbenennen von ICC Profilen per Script für konsistente Namen inklusive Vorschlag für die Namensgebung zeigen, dass die Autoren sich schon lange praktisch mit dem Thema auseinandersetzen. Allein das Kapitel mit den vorbereitenden Bildkorrekturen rechtfertigt den Kauf des Buches. Einzelne Photoshop Funktionen werden gut durch Beispielbilder illustriert und die unterschiedlichen Auswirkungen dargestellt. Generell ist die gewählte Bearbeitung sehr dezent, was im Zeitalter der schreienden Instagram-Fotografien angenehm und positiv zu bewerten ist. Dass manche Beschreibungen und Bilder nicht ganz zusammenpassen nehmen wir gerne in Kauf.

Das Buch “Fine Art Printing für Fotografen” darf getrost als Nachschlagewerk bezeichnet werden und wird sicherlich immer wieder zur Hand genommen. Die inhaltliche Tiefe der Kapitel und vor allem die praktische Erfahrung der Autoren, die sich in unzähligen Tipps und Tricks zeigt, führen dazu, dass man das Buch so schnell nicht “ausgelesen” hat. Egal ob Profi oder ambitionierter Amateur: Jeder Fotografiebegeisterte kann mit dem Anfertigen eigener Ausdrucke  seine Fotografie auf das nächste Level heben. Mit dem umfangreichen Kompendium von Jürgen Gulbins und Uwe Steinmüller ist man in der Lage, die zahlreichen Stolpersteine beim eigenen Ausdrucken zu vermeiden und seine eigenen Werke in maximaler Qualität an die Wand hängen zu können.

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