Fliegen ist Alles


Die Geschichte der Flying Bulls
von Tobias Friedrich
Rezension von Stefan Cernohuby | 31. Dezember 2017

Fliegen ist Alles

Viele Menschen haben eine Vorliebe für Flugzeuge, je exotischer, desto besser. Natürlich ist es nicht ganz so einfach sich selbst als Sammler zu betätigen. Denn oft scheitert es am Finanziellen. Flugzeuge, besonders entmilitarisierte „Warbirds“, sind weder in der Anschaffung, noch in der Haltung kostengünstig. Da ist es gut, wenn man einen Mäzen oder einen Finanzier hat. Darum geht es im Bildband „Fliegen ist Alles – Die Geschichte der Flying Bulls“.

Alles beginnt irgendwo, auch wenn Physiker da manchmal anderer Ansicht sind. Die Flying Bulls haben beispielsweise mit einem Geburtstagsgeschenk für Dieter Mateschitz begonnen. Dieser durfte einen Probeflug mit einer F4U-4 Corsair machen und wurde so vom Enthusiasmus von Sigi Angerer mitgerissen, dass die beiden eine Kooperation begannen. Vom einfachen Anbringen des „Red Bull“-Logos bis zu einem immer noch wachsenden Kunstflug-Geschwader war es ein langer Weg, der im Buch beinahe minutiös dargestellt wird. Mateschitz & Co wollten jedoch keine konventionellen Flugzeuge, jedes Stück sollte ein besonderes Fluggerät sein. Das schlägt sich auch in den Kapiteln nieder. Nach der einleitenden Geschichte widmet man sich den einzelnen Flugzeugen – nur unterbrochen von Beschreibungen einer Trainingswoche der Piloten, Airshows, dem Entwurf und der Umsetzung des Hangars und einigen Aufnahmen und Beschreibungen der Situation „Behind the Scenes“. Besondere Lieblinge von Autor und Fotograf sind definitiv die „Corsair“, die DC-6 - der fliegende Orientexpress -, die „gläserne“ B-25J Mitchell und nicht zuletzt die P-38 Lightning. Und natürlich gibt es noch zahlreiche andere Flugzeuge und Hubschrauber.

Während die Geschichte am Beginn ein wenig nüchtern und beinahe wie eine Aufzählung wirkt, kippt die Stimmung ins Euphorische, sobald sich der Autor den Besonderheiten und Vorzügen einzelner Flugzeuge widmet. Diese und die zugehörigen Fotos lassen das Herz von Flugzeugfans höherschlagen. Ein Blick aus der Pilotenkanzel der B-25 oder der Anblick der einzigartigen Form der P-38 bei besonderen Flugmanövern sind eine optische Augenweide. Die weiteren Fotos von verschiedenen Flugshows, Trainings und Maschinen kann man ebenfalls nur bewundern. Auch die technischen Details der einzelnen Maschinen kommen nicht zu kurz. Natürlich darf man nicht erwarten, dass im Band alle relevanten Informationen zu jedem Flugzeug aufgeführt sind, dafür sind die Kapitel zu kurz und vor allem zu unterschiedlich lang. Weiß man jedoch, dass sich jemand für Flugzeuge im Allgemeinen, Warbirds im Speziellen und insbesondere für die Flying Bulls interessiert, kann man diesen Bildband nur empfehlen.

„Fliegen ist alles - Die Geschichte der Flying Bulls“ ist mehreres. Natürlich eine Geschichte über Flugzeugliebhaber, über Sponsoring und clevere Vermarkung. Und natürlich enthält das Werk Fotos aerodynamischer Meisterwerke. Von einzigartigen Flugzeugen, die abseits ihrer Zeit immer noch fliegen. Einfach fliegen. Und das ist alles.

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