Gesang der Erde

von Barbara Wood
Rezension von Janett Cernohuby | 26. Januar 2009

Gesang der Erde

Manchmal gibt es zwischen Vergangenheit und Gegenwart weit stärkere Verbindungen, als uns Menschen bewusst ist. Oft liegen die Wurzeln für unser heutiges Tun spirituell in den Ereignissen längst vergangener Epochen. Teilweise ist es sogar so, dass Geschehnisse, die vor beinahe einem Jahrtausend passiert sind, plötzlich Einfluss auf unser Leben zu haben beginnen. Von einer solchen Geschichte schreibt Barbara Wood in "Gesang der Erde".

Hoshitiwa, die Tochter eines einfachen Händlers, steht kurz vor ihrer Hochzeit. Doch das Schicksal will es anders. Der Dunkle Herrscher Jakàl vom Ort der Mitte überfällt Hosi´tiwas Heimatdorf und droht, alle umzubringen, sollte die junge Frau nicht mit ihm kommen. Jakàl ist zu Ohren gekommen, dass Hoshi'tiwa einzigartige Regenkrüge herstellt. Dies soll sie von nun an für den Ort der Mitte tun. Dort ist seit langer Zeit kein Regen mehr gefallen und Jakàl hofft durch Hoshi'itwas Arbeit wieder die Gunst der Götter zu erlangen. Vom dunklen Herrscher gezwungen und von ihrem Volk verstoßen, folgt Hosi'tiwa ihrem neuen Herren und stellt einzigartige Krüge her. Auch gelingt es der jungen Frau, das Herz des Dunklen Herrschers zu erobern. Doch der lang ersehnte Regen bleibt trotzdem aus.
Jahrhunderte später befindet sich der Arzt Faraday Hightower zusammen mit seiner hochschwangeren Frau auf der Überfahrt von Southampton nach New York, als plötzlich die Wehen bei der werdenden Mutter einsetzen. Faraday wird Vater einer gesunden Tochter, doch seine Frau stirbt an den Folgen der Geburt. Faraday verliert jegliche Lebenslust und begibt sich auf die Suche nach spiritueller Läuterung. Eine seiner Reisen führt ihn in die Wüste Mexikos. Dort stößt er auf die Ruinen eines alten Indianerdorfes. Plötzlich erscheint ihm die Vision einer Schamanin, die ihm geheimnisvolle Tonkrüge zeigt. Fasziniert von diesen Tonkrügen, wächst in ihm der Wunsch, die Nachfahren dieses geheimnisvollen Indianerstamms zu finden. Er hofft, dort endlich die lang gesuchten Antworten auf seine Fragen zu finden. Doch bevor es soweit ist, muss er sich auf eine lange Suche begeben.

Die Werke der Bestsellerautorin Barbara Wood sind nicht mehr aus den Regalen der Buchläden wegzudenken. Dies und der Klappentext von Der Gesang der Erde" machten mich neugierig und so nahm ich dieses Werk zur Hand. Doch leider wurden meine Vorstellungen und Erwartungen nicht ganz erfüllt.
Die Geschichte gliedert sich in zwei Handlungszeiten. Zu Beginn entführt die Autorin den Leser in das spätere Mexiko des Jahres 1150. Hier begleitet er die junge Indianerfrau Hoshi´tiwa auf ihrem ereignisreichen und schweren Lebensweg. Im Anschluss daran findet der Leser sich im Amerika des Jahres 1910 wieder. Er begegnet dem Arzt Faraday Hightower und dessen Familie, begleitet sie auf ihrem Lebensweg, der immer eng verbunden ist mit den einzigartigen Tonkrügen Hosi´tiwas. Doch der Autorin gelingt es nicht, den Leser in den Bann zu ziehen und ihn an die Geschichte zu fesseln. Oberflächlich, unlogisch und wirr offenbart sich die Handlung dem Leser. Entscheidungen und Vorgehensweisen der Charaktere wirken banal, um nicht zu sagen geistlos. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto größer und häufiger treten Zufälle auf, über die man als Leser bald nicht mehr hinweggehen kann.
Auch die im Buch vorkommenden Charaktere sind sehr enttäuschend ausgearbeitet. Oberflächlich, farblos und wenig überzeugend treten sie im Verlauf der Handlung auf. Sie haben keinen Tiefgang, entwickeln und wachsen nicht an der Geschichte. Stattdessen bleiben sie so grau, wie bei ihrem ersten Auftreten in der Handlung. Schade, denn hier wurde erneut sehr viel Potential verschenkt.

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Kurz gesagt, das Buch wirkt, als hatte die Autorin keine rechten Ideen oder wollte das Werk schnell fertig stellen. Dabei hätte man bereits aus dem ersten Teil des Buches einen spannenden historischen Roman verfassen können. Jedem Interessierten möchte ich raten, nicht mit allzu großen Erwartungen an das Werk heranzutreten.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2006
  • Umfang:
    571 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783810523556
  • Preis (D):
    22,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung