Die Gilde der Wortmagier

Die Gilde der Wortmagier: Der Flüsterfluch

von Peter Hohmann, Lew Marschall, Pascal Wokan
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. Mai 2025

Die Gilde der Wortmagier: Der Flüsterfluch

Es gibt verschiedenste Gründe, warum Buchprojekte entstehen. „Die Gilde der Wortmagier“ hat einen eher amüsanten, aber zugleich erfreulichen Hintergrund. Peter Hohmann, Lew Marschall und Pascal Wokan sind schon seit geraumer Zeit gemeinsam auf Buchmessen unterwegs und nannten sich dort „Die Wortmagier“. Irgendwann kam die Frage auf, ob es zu den Wortmagiern auch ein Buch gäbe. Nach vielen (vermutlich amüsanten) Brainstorming-Sessions und herausfordernder Schreibarbeit gibt es das jetzt. Das Buch trägt den Untertitel „Der Flüsterfluch“.

Manchmal verbindet das Schicksal die Geschicke sehr verschiedener Charaktere. Denn bisher hatten Fardin, der verstoßene Zwerg, der Elfenprinz Zoo, der seine Unsterblichkeit aufgegeben hat, und Jaard, der Barbarenkrieger im Exil, nur eines gemeinsam. Sie alle hatten ihr Geburtsrecht und ihre Identität aufgegeben, um Wortmagier zu werden und sind daran gescheitert. Halb ausgebildet haben sie ihre persönlichen Projekte und Ziele und stolpern so durch ihr Leben. Fardin mit seiner widerspenstigen intelligenten Rüstung, Zoo mit seiner fragwürdigen Theorie zu Blumen und Jaard auf der Suche nach einem anderen Weg als sein Volk. Als ein seltsamer Fluch über das Land kommt, der Lebende wie Tote durch die Gegend stolpern lässt, um sich über unverständliche, geflüsterte aber offenbar höchst infektiöse Worte verbreitet, befinden sich die drei plötzlich im Zentrum des Geschehens. Denn sowohl die Mi-Priester als auch die anderen Wortmagier gehörten zu den ersten Opfern des Fluchs. So müssen die drei, die sich gegenseitig kennen aber nicht unbedingt leiden können, nun versuchen, den Grund für den Fluch herauszufinden und umzukehren. Sie, die eigentlich für alle anderen die Versager schlechthin sind.

Man wird beim Lesen in die sehr verschiedenen Lebensentwürfe dreier Einzelgänger geworfen. Es sind Individuen, die von ihrem Volk ausgestoßen wurden, weil sie sich für die Wortmagie entschieden haben. Eine Magie, die generell nicht so angesehen ist, wie sie eigentlich sein sollte. (Das kommt einem irgendwie bekannt vor) Und natürlich wurde jeder Charakter von einem anderen Autor erfunden. Insofern verändern sich Tonfall und Erzählart. Genauso wie die Charaktere selbst mit Worten gegeneinander streiten, hat man so manchmal des Gefühl, dass das auch auf übergeordneter Ebene passiert, was auch die Handlung etwas holprig macht. Gleichzeitig merkt man aber auch, wie viel Spaß den drei Autoren das Schreiben des Texts gemacht hat, was ebenfalls in allen Aspekten widergespiegelt wird. Das macht dann vieles wieder gut. Darüber hinaus sind Cover und Farbschnitt sehr gelungen, weil sie direkten Bezug zur Handlung haben und so den Kaufpreis rechtfertigen. Ein bisschen Abzüge in der B-Note gibt es für die nicht ganz so harmonischen Übergänge zwischen den Charakteren, die sich aber für eventuelle Folgebände mittlerweile doch verstehen.

„Die Gilde der Wortmagier“ ist das erste gemeinsame Werk der Wortmagier Pether Hohmann Lew Marschall und Pascal Wokan. Mit Worten kämpfen nicht nur die Autoren, sondern in diesem Fall auch ihre Charaktere. Miteinander, aber mitunter auch gegeneinander bis die gemeinsame Aufgabe erkannt wird. Welche? Natürlich die Welt mit Worten zu retten. Eine Aufgabe, wie sie vermutlich nur in der Phantastik möglich ist.

Details

Bewertung

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