Das Dimensionstor


Ein Portal in andere fantastische Welten und Zeiten
von Nadine Muriel, Stefan Cernohuby (Hrsg.)
Rezension von Janett Cernohuby | 31. Mai 2017

Das Dimensionstor

Die Idee durch Raum und Zeit reisen zu können, beflügelt Roman- und Drehbuchautoren immer wieder und bringt sie stets dazu, sich neue Geschichten und Filme auszudenken. So auch 18 Autoren, die unter der Leitung von Nadine Muriel und Stefan Cernohuby eine Anthologie mit ganz verschiedenen Erzählungen zum Thema Reisen durch Raum und Zeit verfassten. Ihr Titel: "Das Dimensionsportal".

Ein Tor, das den Weg in andere Dimensionen eröffnet

Der Wissenschaftler Prof. Dr. Groll hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht ein Gerät zu erfinden, das es möglich macht durch die Zeit und in verschiedene Welten zu reisen. Keine Zeitmaschine, eher ein Tor. Dafür opferte er alles: Er verlor seinen Job, seinen Ruf und zu guter Letzt auch seine Frau an einen anderen. Doch das ist Groll egal. Er will nur beweisen, dass es möglich ist, die Welt, wie wir sie kennen, durch ein Tor zu verlassen und in eine andere einzutauchen. Und dann, eines Tages, als er schon gar nicht mehr wirklich daran glaubt, gelingt ihm das Unfassbare. Ein Summen, Energiefluktuationen und plötzlich öffnet es sich vor ihm: Das Dimensionstor - ein Portal in andere Welten und Zeiten. Groll zögert nicht lange, sondern nimmt das erste was er findet und wirft es durch das Portal. Ein Werbeprospekt, das surrend in dem Energiekreis verschwindet. Im Taumel über seine Erfindung greift Groll nun zu allem, was um ihn herumliegt: Plastikflaschen, Salz- und Pfefferstreuer, Viagrapillen, Tischtennisbälle, die Bibel, Aspirin und wirft es ohne nachzudenken durch das Tor. Doch wo werden diese Gegenstände landen? Welche Auswirkungen werden sie auf die Zivilisation haben, in der sie ankommen? Fatale, skurrile und amüsante wie die Kurzgeschichten der Autoren zeigen.

Ein Portal nicht nur in andere Welten, sondern auch zu fantastischen und skurrilen Ideen

Die Idee, ein Tor zu schaffen mit dem man aus seiner Welt in andere reisen kann, ist natürlich nicht neu. Was dieses Buch jedoch außergewöhnlich macht, sind die unterschiedlichsten Ansätze, auf denen die Autoren ihre Geschichten aufbauten. Dabei waren ihnen fast keine Grenzen gesetzt. Lediglich Personen und Tiere sollten nicht durch das Tor geschickt werden. Und so flogen stattdessen Werbeflyer, heilige Bücher, Medikamente und ganz andere Sachen hindurch, die unscheinbar und unwichtig scheinen. Für uns, die wir tagtäglich damit zu tun haben. Aber für die Welten und Zeiten, in denen sie landen, haben sie mitunter große Auswirkungen. Sie eröffnen ihren Bewohnern die dritte Dimension, lassen sie in den Krieg ziehen, beeinflussen Religionen, bedrohen Rassen und heilen sogar. Die 18 Autoren - unter denen sich bekannte Namen wie T. S. Orgel, Ju Honisch, Gerd Scherm oder Vincent Voss finden - legten hier großen Ideenreichtum vor, spielten mit Zeiten, Gesellschaften, Stärken und Schwächen und ließen kleine Meisterwerke entstehen, die in sich abgeschlossen sind, nichts mit den anderen zu tun haben und dennoch einen gemeinsamen Nenner aufweisen. Um sie herum befindet sich die Rahmenhandlung, geschrieben von Nadine Muriel und Stefan Cernohuby, die in drei Teilen verfasst die Kurzgeschichten überspannt und sie zu einem großen Ganzen verwebt. Die Herausgeber haben sich hier nicht nur ein gutes Konzept überlegt, sondern es auch konsequent durchgezogen. Der Professor wird in den einzelnen Geschichten nicht erwähnt, so dass er nicht durch jeden Autor einen anderen Charakter erhält. Auch das trägt wesentlich dazu bei, dass das Konzept funktioniert. Einzig der gewählte Titel "Das Dimensionstor" und der Bezeichnung desselben in den Geschichten, fehlt es an Konsequenz. Denn innerhalb der Anthologie wird aus dem Tor ein Portal. Eine etwas unglückliche Entscheidung.
Übrigens, alle Fans der Reihe "Orks vs. Zwerge" von T. S. Orgel können sich freuen, denn einige der beliebten Orkfiguren haben Einzug in die Anthologie gehalten.

"Das Dimensionstor", die neue Geschichtenwebern-Anthologie der Herausgeber Nadine Muriel und Stefan Cernohuby, entführt uns nicht nur in fantastische Welten, sondern auch andere Zeiten. Fans von fantastischen Geschichten, die auch gerne einmal kürzer ausfallen dürfen, werden mit diesem Werk ganz auf ihren Geschmack kommen. Die Autoren, unter denen sich bekannte Namen wie Orgel, Honisch, Scherm oder Voss finden, spielen mit ihrer Kreativität, ihrem Ideenreichtum und der Sprache und schufen eigene kleine Welten, die lesend zu bereisen Spaß macht und unterhaltsame Stunden bietet.

Das Dimensionstor

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