Wer war's?

von Reiner Knizia, Stella Fiorello (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 01. Dezember 2025

Wer war's?

Gemeinsam statt gegeneinander. Das ist nicht nur ein Satz, denn man vielerorts hört, das ist auch das Konzept hinter dem preisgekrönten Spiel „Wer war’s?“. Denn hier sollen Kinder zusammenarbeiten, um das Königreich vor einem bösen Zauberer zu beschützen.

Rettet das Königreich!

In einem friedlichen und glücklichen Königreich lebt ein weiser König. Dieser König besitzt einen magischen Ring, der das Land vor dem bösen Zauberer schützt. Eines Tages erhält der König die Nachricht, dass dieser Zauberer erneut an den Grenzen seines Landes steht und Böses plant. Als der König daraufhin nach seinem magischen Ring sucht, ist dieser spurlos verschwunden! Er wurde in der Nacht gestohlen und nun sind alle im Schloss sehr besorgt. Der König sammelt sein Gefolge um sich und beschließt, sich dem bösen Zauberer an der Landesgrenze entgegenzustellen. Dabei übersieht er etwas Entscheidendes: Die Katze lag die ganze Nacht im Schloss und hat alle Vorgänge genau beobachtet. Doch nur die Kinder hören ihr zu und so ist es an ihnen, den verschwundenen Ring und seinen Dieb zu finden.

Der Spielablauf

An dieser Stelle kommen zwei bis vier Kinder ins Spiel. Sie sollen die Tiere im Schloss befragen, nach Hinweisen suchen und so Schritt für Schritt den Langfinger überführen. Damit das gelingt, gibt es einige Regeln zu beachten.
Bevor das eigentliche Spiel beginnt, muss zunächst der Spielplan samt Zubehör aufgebaut werden. Neben den vier Figuren für die Spielenden, die im Kinderzimmer starten, gibt es Bilder der Verdächtigen, eine magische Truhe mit elektronischer Einheit, Futter- und Schlüsselchips, einen Geist (der es den Kindern im Laufe des Spiels schwermacht), die Katze auf ihrem Teppich und einen Würfel. Außerdem müssen vier Türen innerhalb der Burg platziert werden, die erst im Laufe des Spiels geöffnet werden.

Nun kann es auch schon losgehen. Nacheinander würfeln die Kinder und führen ihre Spielzüge aus. Zunächst ziehen sie ihre Spielfiguren auf dem Plan. Dabei können sie vorwärts, rückwärts gehen oder sogar stehenbleiben. Zeigt der Würfel allerdings den Geist, darf der einen Raum vorrücken. Steht dort ein Kind, wird dieses ins Kinderzimmer zurückgeschickt. Manchmal wird der Geist auch von alleine aktiv und zieht sogar mehrere Zimmer vorwärts. Ist dies der Fall, hört man einen entsprechenden Hinweis aus der magischen Truhe.
Nach dem Würfeln können Kinder nun entscheiden, ob sie mit dem Tier sprechen, es füttern wollen, nach einem Hinweis im jeweiligen Raum suchen oder, sofern vorhanden, einen Zauber ausführen wollen. Durch geschicktes Taktieren miteinander sammeln sie nach und nach Hinweise, mit denen sie Verdächtige ausschließen können. Haben sie alles richtig gemacht, bleibt am Ende der Dieb als einzige Person übrig.

Natürlich läuft nicht immer alles reibungslos. Zum einen spielen die Kinder gegen die Zeit, was über die magische Truhe verkündet wird. Zum anderen spukt manchmal der Geist dazwischen und stellt sich den Kindern in den Weg. Da sie nur zwei Futterplättchen bei sich tragen können, sollten sie gut überlegen, welche Tiere sie zuerst befragen. Hier kommt auch schon die nächste Herausforderung auf die Spielenden zu: Sie müssen aufmerksam zuhören und sich gut merken, was ihnen die Tiere erzählen. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch einen frechen Raben, der ihnen Futter klaut.
Es gibt aber nicht nur Hindernisse im Laufe des Spiels, sondern auch helfende Hände. Von Zeit zu Zeit taucht die gute Fee auf, schenkt den Kindern einen zusätzlichen Versuch, gibt Tipps, wo sie suchen sollen oder stellt auch mal die Zeit um eine Stunde zurück.

Das Spiel ist für Kinder ab sechs Jahre empfohlen und besitzt drei Schwierigkeitsstufen: leicht, mittel (die Standardeinstellung) und schwer. Bei diesen Varianten läuft die Zeit unterschiedlich schnell ab.
Ein großer Pluspunkt ist definitiv das kooperative Spielkonzept. Es fördert nicht nur das Miteinander und Teamwork, es bringt auch zusätzlichen Spaß, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn sie sich gegenseitig Tipps geben oder nachfragen können, welches Tier welches Futter brauchte. Auch taktisches Handeln ist leichter möglich, denn man kann sich absprechen, jemand beispielsweise einen Abstecher in die Küche machen lassen, um dort neue Futtervorräte zu holen - oder gegen andere einzutauschen. Diese kleinen, aber dennoch klug überlegten Aktionen geben dem Spiel Tiefe und fördern die Langzeitmotivation. Denn der Dieb oder die Diebin ist jedes Mal eine andere Person, ebenso sind die Vorlieben der Tiere immer sehr unterschiedlich. Dadurch wird es nie langweilig, sondern der Spaß auf eine nächste Partie geweckt.

„Wer war’s“ ist ein lustiges und kooperatives Brettspiel für Kinder ab sechs Jahren. Durch die elektronische Komponente ist keine Partie wie die vorherige und sowohl Langfinger als auch Vorlieben und Beobachtungen der Tiere wechseln immer wieder ab. Das ist gut für die Langzeitmotivation, denn so wird das Spiel nie langweilig. Außerdem müssen Kinder geschickt taktieren, gut überlegen und sich merken, was die einzelnen Tiere erzählen. Alles das schafft ein Gemeinschaftsspiel, an dem auch wir Erwachsene Spaß haben und bei dem wir gerne mit unseren Kindern gemeinsam spielen.

Details

Bewertung

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