Hawkman

Zeit der Finsternis

von Tony S. Daniel
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Oktober 2013

Zeit der Finsternis

Wenn Reihen auf klassische Art und Weise nicht mehr funktionieren, sucht man nach verschiedenen Wegen sie für Fans und potenzielle Liebhaber interessanter zu gestalten. Eine Methode, welche die großen Comiclabels DC und Marvel schon länger praktizieren ist, die Anfangsgeschichten großer Helden nochmals neu zu erzählen - auf die moderne Zeit angepasst. Aber DC ist hier noch einen Schritt weitergegangen, mit dem Neustart des gesamten Universums. Hierzu haben wir folgenden Band vorliegen: "Hawkman - Zeit der Finsternis".

Manchmal wäre man seine Vergangenheit am liebsten los. So auch Carter Hall, der Kryptologe und Historiker. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit außerirdischen Kräften besitzt er eine Rüstung, die ihn zu Hawkman macht. Doch es ist nicht so einfach sie loszuwerden, wie er glaubt. Beim Versuch sie zu verbrennen, verbindet sie sich restlos mit ihm und wird zu einem Teil seines Selbst.
Als ein außerirdischer Organismus gefunden wird, ahnt niemand dessen Gefährlichkeit. Erst als das scheintote Wesen, das sich als Parasit herausstellt, einiger Mensch bemächtigt und deren Eigenheiten in seine Wesenheit integriert, ergreift Hawkman die Initiative. Doch das Wesen ist in der Lage sein geheimnisvolles NTH-Metall teilweise zu assimilieren. Das macht es für den Kämpfer beinahe unmöglich, das Wesen auf konventionellem Weg zu besiegen. Doch es gibt auch unkonventionelle Wege.
Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als man glaubt. So ist Hawkman zwar nicht darauf vorbereitet gegen Geister und Zombies zu kämpfen, überrascht ist er allerdings nicht wirklich. Doch die beste Waffe gegen Untote sind andere Untote, wie er feststellt. Und auch ein kurzes Intermezzo als Gladiator steht ihm bevor.
Seit das Wildstorm-Universum mit dem DC-Universum verschmolzen ist, tauchen auch diverse Charaktere dort auf. Beispielsweise Pike, der Hawkman entführt, um ihn an seine eigene Vergangenheit zu erinnern...

Der gesamte erste Jahrgang der neuen "Hawkman"-Reihe liegt uns in Form eines Comics vor. Eine hervorragende Gelegenheit, diesen Charakter näher kennenzulernen, möchte man glauben. Tatsächlich lernt man sehr wenig Neues. Die Charaktere selbst wissen weit mehr über die Vergangenheit Carters als dieser selbst oder der Leser. Vor allem ist völlig unklar, was das seltsame formwandelnde NTH-Metall überhaupt ist, oder was NTH überhaupt bedeuten soll. Das macht die Geschichte ein wenig lähmend, denn jeder redet über das Metall, so als ob einem der Begriff etwas sagen sollte. Selbst der Protagonist verwendet den Begriff laufend, wobei unklar ist, woher er ihn eigentlich weiß.
Die Abenteuer selbst sind unterschiedlich gelungen, Fakt ist jedoch, dass der neue Hawkman deutlich wandelbarer ist als der Alte, schon allein von seiner Rüstung her. Obwohl an dieser Stelle ebenfalls fraglich ist, ob Wolverine-artige-Klauen, die er sich gegelentlich wachsen lässt, wirklich der richtige Weg sind, um Leser von sich zu überzeugen. Da jedoch die Illustrationen gelungen sind und der Preis nicht allzu hoch, ist ein "hineinschnuppern" in die Reihe sicherlich kein Fehler.

Ein großes Autorenteam rund um Rob Liefeld und Tony Salvador Daniel hat sich dem Neustart von "Hawkman" angenommen. Einem Charakter, der eigentlich nur noch in Teams vorgekommen ist. Doch hervorragende Zeichnungen sind nicht alles, denn irgendwie bleibt eine Menge Hintergrund unklar. Doch auch wenn das Werk nicht genial gelungen ist, kann man an dieser Stelle einen klassischen Helden neu Erleben. Möglich, dass er auf diese Weise neue Fans gewinnen kann.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2013
  • Umfang:
    256 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3862015963
  • ISBN 13:
    9783862015962
  • Preis (D):
    24 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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