Final Crisis
Final Crisis 7
von Grant Morrison
Rezension von Stefan Cernohuby
| 15. Februar 2010
Das große Finale einer finalen Krise sollte zumindest eines sein: von Beginn an finalisierend. In der "DC"-Reihe "Final Crisis" sollte es jetzt um den Fortbestand des kompletten Universums gehen. Daher nimmt man mit Fug und Recht an, dass die Ereignisse an jener Stelle anknüpfen, an der sie im vorangegangenen Band so tragisch geendet haben. Vor allem wenn sie versuchen, in eine neue Dimension vorzustoßen
Das denkt man sich eigentlich, ist aber falsch. Denn zuerst einmal wird eine Geschichte erzählt, die von Clark Kent, seiner wahren Identität als Superman und seiner ebenso wahren Liebe Lois handelt. Doch danach werden verschiedene Supermans aus unterschiedlichen Ländern rekrutiert, um ein ultimatives Übel aufzuhalten, nämlich Mandrakk, der sich das Blut und die Macht mehrerer Universen angeeignet hat. Doch bei dieser Geschichte handelt es sich nur um das Präludium zur eigentlichen Final Crisis, deren Finale zwischen Superman und Darkseid stattfindet. Oder ist doch Mandrakk der eigentliche Oberschurke? Diese Frage wird im letzten Band der „Final Crises“ beantwortet. Und das zum Teil in 3D.
In 3D? Versucht DC mit Superman im Sog von "Avatar" die dritte Dimension zu erobern? Zum Teil ja. Eine 3D-Brille ist in der verschweißten Hülle des Comics enthalten und die Farbgebung Rot-Blau verströmt schon einiges an Superman-Flair.
Leider kann der Band selbst die Erwartungen nicht erfüllen, dreidimensionale Bilder hin oder her. Zuerst wird ewig über ein völlig anderes Thema erzählt, dann schwenkt die Handlung wieder auf den Hauptstrang um und zu guter Letzt wieder zurück. Der Leser wird verwirrt und ist verwirrt. Zudem tun ihm nach dem Lesen Augen und Kopf weh, da die Brille immer aufgesetzt bleiben muss, auch wenn nur jedes zehnte Bild im 3D-Stil gezeichnet ist. So endet also die finale Krise des DC-Universums. Brutal, dreidimensional und mit Kopfschmerzen. Leider nicht so befriedigend, wie es eigentlich sein sollte - was aber hauptsächlich auf die Handlung zurückzuführen ist.
Nach vielen Entbehrungen und Kämpfen erwartet den Leser nun endlich das große Finale der Final Crisis. Ja, aber erst nach ewig langen Abschweifungen in 3D. Doch auch durch die blau-rote Brille weiß die Handlung nicht zu überzeugen und selbst die Bilder können nicht wirklich dafür entschädigen. Insofern ist der letzte Band der Reihe, für die wieder einmal Grant Morrison - gemeinsam mit Zeichner Doug Mahnke - verantwortlich ist, leider ein Fehlschlag. Das Geld für den Kauf des Bandes kann besser angelegt werden.
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