Justifiers

Missing in Action

von Christoph Hardebusch
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. November 2010

Missing in Action

Man kann in Romanen nicht nur fremde Welten betreten und unbekannte Lebensformen kennen lernen. Es ist sogar möglich, ein völlig fremdes Universum zu betreten. Dies beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Charaktere der Romane sondern kann auch auf die Autoren selbst ausgeweitet werden. So betritt Christoph Hardebusch mit seinem Roman "Missing in Action" das Universum seines Autorenkollegen Markus Heitz, das den "Justifiers" gewidmet ist. Ob ihm das gelungen ist, wollen wir uns näher ansehen.

Leutnant John Owens ist es gewohnt, schwierige Missionen für den Konzern "Stellar Exploration" durchzuführen. Eine Mission wie diese hat er allerdings noch nicht erlebt. Sogar schon vor ihrem Beginn geht alles schief, was man sich denken kann - und mehr. Die "Farspace Horizon", die Raumstation, an die das Shuttle des Exploreteams auf ihren Einsatz wartet, stirbt einen lautlosen aber gewaltsamen Tod im All und die so sorgsam geplante Reise zum Einsatzziel endet in einer Bruchlandung auf einem Hochplateau des Planeten Disney. Schon dies fordert etliche Verluste. Unter den Augen des Konzernmanagers Reinhard muss John mit fehlender Ausrüstung, unerfahrenen Soldaten und inmitten unbekannter Fauna einen Stützpunkt absichern. Fliegende Insektoiden sorgen genauso für Todesfälle, wie auch geheimnisvolle Wesen im Wald. Doch schnell stellt Johns findige Truppe fest, dass sie sowohl einen Saboteur an Bord haben, als auch eine Elitetruppen des Konzerns "ARStac" auf den Fersen. Es bleibt nur eine Chance, Flucht durch den Dschungel. So steht eine Gemeinschaft aus Technikern, Managern und Justifiern vor einer gefährlichen Mission, die bestimmt nicht alle Beteiligten heil überstehen können.

Christoph Hardebusch wagt sich nicht nur ins Universum von Markus Heitz vor, sondern liefert, ähnlich wie dieser selbst, seinen ersten Science-Fiction-Roman ab. Schon an der Widmung für Malcolm Reynolds und Han Solo ist ersichtlich, aus welchem Stoff der Protagonist gemacht ist. John Owens gibt nie auf, ist immer bereit, seine Waffe zu zücken und sorgt für seine Leute - selbst jene, die nur zufällig Teil seiner Crew sind. Die Handlung selbst mutet ein wenig wie aus "Predator" an, zumindest zu Beginn. Und auch in diesem Fall besteht der Rest des Werks größten Teil aus Action und ein wenig Rahmenhandlung. Das mag in den meisten Fällen zu wenig sein, aber im Fall von "Missing in Action" geht das Konzept auf und funktioniert als Roman. Man bekommt einen Eindruck, wie sich ein Justifier in einer nahezu ausweglosen Situation verhält, etwas was in Markus Heitz Roman "Collector" nur am Rande behandelt wurde. Und da es die Justifiers sind, welche die Helden des neuen Universums darstellen, kann man sich definitiv noch etwas mehr erwarten. Für alle Leser, die sich gerne von kurzweiliger, actionreicher Science-Fiction unterhalten lassen, ist "Missing in Action" von Christoph Hardebusch daher ein Geheimtipp, den sie sich nicht entgehen lassen sollten. Wer allerdings auf der Suche nach großen Space-Operas ist, sollte besser die Hände von diesem Roman lassen.

"Missing in Action" ist nicht nur Christoph Hardebuschs Debüt als Science-Fiction-Autor, er ist gleichzeitig auch der zweite Roman in Markus Heitz´ "Justifiers"-Universum. Wer auf der Suche nach kompromissloser Action in einer fernen Zukunft ist, wird mit diesem Werk seine Freude haben. Es strotzt nicht vor Tiefgang, was aber durchaus gewollt ist. Denn hier geht es um klassische, dreckige Helden im Angesicht des (beinahe) sicheren Todes.

Details

  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2010
  • Umfang:
    448 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3453527186
  • ISBN 13:
    9783453527188
  • Preis (D):
    8,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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